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Kita-Krise in NRW immer schlimmer – Kinder bald ohne Mittagessen? „Für viele einzige warme Mahlzeit“

Jetzt ist Sommerpause, doch die Kita-Krise in NRW wird immer schlimmer! Das Kita-Bündnis warnt vor dem Wegfall des Mittagessens für Kinder.

Kita-Krise in NRW
© IMAGO/epd

Landtag NRW: Hier werden die Entscheidungen getroffen

In Düsseldorf liegt das politische Machtzentrum von Nordrhein-Westfalen. Doch seit wann ist das so und wie viele Politiker sitzen eigentlich im Landtag.

Von wegen Sommerpause! Auch wenn viele Kitas in NRW in den Sommerferien zeitweise schließen oder zumindest durchatmen können, weil viele Kinder im Urlaub sind, steht es spitz auf Knopf. Denn die Kita-Krise in NRW wird immer schlimmer! Selbst auf die Mammut-Petition mit 35.000 Unterschriften hat NRW-Familienministerin Josefine Paul (42, Grüne) kaum Reaktion gezeigt (DER WESTEN berichtete).

Die Kitas in NRW sind am Ende. Fast jede Einrichtung berichtet von immensem Personalmangel und Überarbeitung der Erzieher. Insbesondere für die freien Kita-Träger in NRW, insgesamt rund 8.000, bleibt die Lage teilweise existenzbedrohend. Unseren Kindern drohen möglicherweise nach den Sommerferien also verschlossene Türen der Kitas in NRW!

Kita-Krise in NRW immer schlimmer!

Zum 1. August wird die gesetzlich reguläre Anpassung der „Kinderpauschale“ kommen. Doch das Kita-Bündnis NRW, ein Zusammenschluss von drei Viertel aller Kitas in NRW, kann nur den Kopf darüber schütteln. Denn: Die Landesregierung halte weiterhin am Irrglauben fest, dass der Kita-Kollaps damit abgewendet sei.

„Die Lage bleibt dramatisch. Die finanziellen Schwierigkeiten sorgen für Arbeitsverdichtung und eine stärkere Belastung unserer Mitarbeitenden. Die Statistiken zu Krankheitstagen und der Ausfall von Betreuungszeiten sprechen eine eindeutige Sprache“, warnt Vera Hopp, Geschäftsführerin des Vereins für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V. (VKJ). Von 25 Kitas in Essen und Mülheim würden aktuell lediglich acht im Normalbetrieb laufen – fatal!

„Für viele Kinder einzige warme Mahlzeit“

Hopp legt den Finger in die Wunde, sagt zu DER WESTEN: „Eltern sind verzweifelt, Fachkräfte sind überlastet und Kinder bekommen keine frühkindliche Bildung, die sie benötigen. Die Stimmung vor Ort ist einfach explosiv!“ Auch die Löhne der Erzieherinnen sind nicht in vollem Umfang refinanziert, der Verbrauch der Rücklagen werde in den nächsten Jahren zu Problemen führen. Wie soll es aber weitergehen? Hopp fordert im Namen des Kita-Bündnisses: „Es muss mehr Geld ins frühkindliche Bildungssystem!“


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Sie warnt davor, dass viele Einrichtungen ältere Küchen haben, die dringend renoviert werden müssten: „Was mache ich, wenn uns das Gesundheitsamt in älteren Einrichtungen die Küchen schließt? Für die meisten der von uns rund 1.800 betreuten Kinder ist das Mittagessen in der Kita doch die einzige warme Mahlzeit am Tag!“ Jeder NRW-Landtagsabgeordnete erhielt deshalb vor der Sommerpause einen Brief vom Kita-Bündnis, um über den 1. August hinaus für die Familien in NRW einzutreten. Bleibt zu hoffen, dass sich das Bündnis dadurch Gehör verschafft hat…