Die Freie Wohlfahrtspflege und ihre zahlreichen Träger in NRW (unter anderem Diakonie und AWO) rufen den Kita-Notstand aus. Am Donnerstag (19. Oktober) ziehen deshalb zahlreiche Erzieherinnen und Kita-Angestellte vor den Düsseldorfer Landtag.
Deshalb bleiben an diesem Tag zahlreiche Kitas in NRW geschlossen, kündigt etwa die AWO an. Betroffen sind aber auch Eltern von Schulkindern. Andere Träger bieten hingegen Notbetreuungen an.
Kita-Streik in NRW: Das steckt dahinter
„So geht es nicht mehr weiter!“, heißt es in einem Aufruf zur Kundgebung unter dem Motto „NRW bleib sozial“ vor dem Düsseldorfer Landtag am Donnerstag (11.55 bis 14 Uhr). Die Freie Wohlfahrtspflege NRW prangert an, dass soziale Einrichtungen kaputtgespart würden. Die Folge laut dem Verband: Reduzierung von Öffnungszeiten, Schließung von Angeboten und drohende Insolvenzen. „Die Politik scheint die Augen vor gesellschaftlichen Realitäten zu verschließen. Die gesellschaftlichen Herausforderungen werden nicht weniger, sondern mehr. Eigentlich bräuchte die soziale Infrastruktur mehr Unterstützung. Doch der Bund kürzt massiv, freiwillige Leistungen der finanzschwachen Kommunen brechen weg und im Landeshaushalt bilden sich die Preissteigerungen nicht ab oder es wird gar gekürzt“, schimpft Christian Woltering, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW.
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Der Termin für die Kundgebung ist mit Bedacht gewählt. Denn am Donnerstagvormittag steht die Haushalts-Anhörung im Finanzausschuss auf der Agenda. Einige Abgeordnete haben bereits angekündigt, sich auf der Kundgebungs-Bühne zu stellen.
Eltern müssen Kinder betreuen
Eltern sind dazu aufgerufen, sich dem Protest anzuschließen. Berufstätige stellt der Tag jedoch vor Herausforderungen. Wenn die Kita keine Notbetreuung anbietet, müssen sie die Betreuung übernehmen. Das gilt auch für manche Ganztagsbetreuung an Schulen (OGS), wie die AWO ankündigt. Doch die Schließungen betreffen nicht alle Einrichtungen und auch nicht alle Träger.
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So bieten die Einrichtungen der Diakonie überwiegend eine Notbetreuung an, wie eine Sprecherin auf Nachfrage von DER WESTEN mitteilt. Alles andere sei nach den anstrengenden Jahren der Pandemie und den Krankheitswellen des letzten Winters aus Sicht des evangelischen Trägers Eltern nicht zuzumuten. Alle Träger hoffen dennoch, dass sich möglichst viele Eltern anschließen, um ein deutliches Zeichen Richtung Politik zu senden. Die AWO kündigte an, sich bis zur voraussichtlichen Verabschiedung des NRW-Haushalts im Dezember 2023 mit mehreren Aktionen gegen geplante Kürzungen im sozialen Bereich wehren zu wollen. Welche Einrichtungen wie betroffen sind, erfahren Eltern von den entsprechenden Leitungen.