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Köln: Sprengstoff-Anschlag – dieser Zufall rettet Hausmeister Adam wohl das Leben

Als der Sprengstoff vor dem Club in Köln hochgeht, schiebt Hausmeister Adam gerade die Mülltonnen raus. Ein Reflex dürfte ihm das Leben gerettet haben.

© IMAGO/Panama Pictures/ Christoph Hardt

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Köln steht nach der Explosion vor dem „Vanity Club Cologne“ am frühen Montagmorgen noch immer unter Schock. Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie ein Unbekannter einen Sprengsatz vor der Eingangstür deponiert und anzündet (hier kannst du das Video sehen >>>).

Genau in diesem Moment kommt ein Mann aus dem Gebäude. Es handelt sich um einen 53-jährigen Hausmeister namens Adam. In der „Bild“ beschreibt er, was ihm in den Sekundenbruchteilen durch den Kopf ging, als der Unbekannte den Sprengsatz vor seinen Augen zündete – und was ihm wohl sein Leben rettete.

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Köln: „Ich wollte den Müll rausbringen“

„Ich wollte den Müll rausbringen, als ich den Mann sah, der etwas im Eingangsbereich abstellte“, so der Hausmeister namens Adam gegenüber der Zeitung. Als er die Flamme sah, habe er zunächst angenommen, dass es sich um Feuerwerk handeln könnte. Ohne groß nachzudenken, rannte er los.


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Wenige Momente später kam es schon zur Explosion. Durch die Wucht der Detonation wurde ein Kanister gegen eine der großen Mülltonnen geschleudert, die Adam kurz zuvor zufällig genau an die Stelle im Hauseingang gestellt hatte. Kurz vor der Detonation habe er sich geduckt, sodass die herumfliegenden Trümmerteile ihn nicht trafen – ein Reflex, der ihm womöglich das Leben gerettet hat. Die Polizei Köln teilte auf Nachfrage von DER WESTEN mit, dass sich der 53-Jährige lediglich ein Knalltrauma zugezogen hat.

Die Polizei ermittelt nach dem Anschlag in Köln. Foto: IMAGO/Panama Pictures/ Christoph Hardt

Weiterer Mann im Eingangsbereich

„Ich habe nicht mehr so gut gehört. Die Ärzte sagten mir, dass beide Ohren gelitten haben, besonders das rechte. Ich habe ein Loch im Trommelfell“, berichtet der 53-Jährige der „Bild“. Er weiß, dass er an diesem Tag einen großen Schutzengel hatte. Genau wie ein zweiter Mann, der zum Zeitpunkt des Anschlags am anderen Ende des Hauseingangs in einem Schlafsack schlief. Er blieb unverletzt.


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Die Polizei Köln muss nun ermitteln, wer hinter dem Anschlag steckt. Die Ermittler prüfen mittlerweile einen Zusammenhang zu den Anschlägen der Mocro-Mafia, die in den letzten Wochen und Monaten in NRW ihr Unwesen treiben (mehr dazu hier >>>). Der Inhaber des Clubs, Hamid Nuri, kann sich den Anschlag nach eigenen Angaben nicht erklären. Er wisse nicht, ob die Tat dem Club oder einem anderen Mieter des Hauses gegolten habe, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es habe weder Ärger mit Gästen oder noch Drohungen gegeben.

Die Polizei Köln bittet bei der Aufklärung des Falls auch um Mithilfe aus der Bevölkerung und sucht den mutmaßlichen Täter, der mit einer weiß-blauen Jacke, dunkler Hose und dunklen Sneakern bekleidet war. Du hast den Mann wegrennen sehen oder kannst Angaben zu der Tat machen? Dann melde dich bitte bei den Ermittlern unter der Nummer 0221-2290.