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Köln: Hausmeister Adam überlebte Sprengstoff-Anschlag – jetzt ist er tot

Der Hausmeister, der den Sprengstoff-Anschlag vor dem „Vanity-Club“ in Köln überlebt hatte, ist auf rätselhafte Weise gestorben. Die Polizei ermittelt.

© IMAGO/Panama Pictures/Christoph Hardt

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Montagmorgen, 16. September, 5.45 Uhr. Hausmeister Adam (53) bringt die Mülltonnen aus einem Wohn- und Geschäftshaus am Hohenzollernring in Köln raus. Aus dem Augenwinkel sieht er, wie ein Unbekannter vor dem „Vanity Club Cologne“ zündelt. Er denkt zunächst an Pyrotechnik. Doch nur Sekunden später geht der Sprengsatz hoch.

Ein Zufall rettete Adam an diesem Tag das Leben, wie ein Video des Sprengstoff-Anschlags zeigt (mehr dazu hier >>>). Der Hausmeister kommt mit einem geplatzten Trommelfell davon. Rund zwei Wochen später ist das Opfer des Sprengstoff-Anschlags tot. Die Polizei Köln steht vor einem Rätsel.

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Köln: Sprengstoff-Opfer stirbt zwei Wochen nach Anschlag

Ein 53-jähriger Mann ist am Mittwochnachmittag (2. Oktober) nach einem Sprung von der Eisenbahnbrücke an der Karlsruher Straße in Köln-Buchforst gestorben. Die Kölner Polizei bestätigte, dass es sich dabei um den Hausmeister handelt, der am bei dem Sprengstoff-Anschlag vor dem „Vanity Club Cologne“ verletzt worden war.


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„Im Zuge erster Vernehmungen, Ermittlungen vor Ort unter Beteiligung des Erkennungsdienstes sowie der Durchsuchung seiner Wohnung ergaben sich keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung“, teilten die Beamten am Tag nach dem tödlichen Sprung mit.

Zusammenhang zu Sprengstoff-Anschlag?

Die Ermittler gehen also bislang von einem Suizid aus. Nun stellt sich die Frage nach einem möglichen Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Kölner Club. Stand der 53-Jährige nach dem Ereignis unter Druck? Wurde er durch das Geschehen nachhaltig traumatisiert? Dafür gibt es nach Angaben der Ermittler bisher keine Indizien. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern allerdings noch an.


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Die Explosion in Köln reiht sich ein in mehrere Verbrechen, die der organisierten Kriminalität zugeordnet werden. Nach zwei Sprengstoff-Anschlägen wurde Mitte September in der Domstadt scharf geschossen. Mehr dazu hier >>>

>>Anmerkung der Redaktion<<

Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.