Es ist immer traurig, wenn ein Tier den Kölner Zoo verlassen muss. Nicht nur die Besucher werden diesen Liebling vermissen, sondern auch die Pfleger. Über zwei Jahre war das Weibchen in Köln aufgewachsen, doch nun heißt es Abschied nehmen.
Experten vom Kölner Zoo haben das Tier bis in seine neue Heimat begleitet – und die liegt ganz schön weit entfernt.
Kölner Zoo nimmt Abschied
Als Teil der internationalen Arterhaltungsinitiative zur Wiederansiedlung der Tiere leistet der Kölner Zoo seinen Beitrag und wildert nun eine zwei Jahre alte Wisentkuh aus. Aufgewachsen im Dünnwald lebt sie endlich dort, wo sie eigentlich hingehört: in den wilden Gefilden im Kaukasus. Das Gebirge zwischen Georgien und Russland stellt den natürlichen Lebensraum des Wisents dar.
Schon im September war die Wisentkuh vom Wildpark Dünnwald aus zum Tierpark Berlin gereist, wo es dann mit acht weiteren Artgenossen per Flugzeug weiterging. Die stammten aus Zoos in Chemnitz, Rostock, Bernburg, Berlin, Fota (Irland), Köln und Pilsen (Tschechische Republik). In Berlin sollten sich die Tiere erst einmal aneinander gewöhnen, bevor sie von Frankfurt aus mit einer Frachtmaschine nach Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, reisten.
Am Donnerstag, den 24. November, kam die Kölner Kuh in ihrer neuen Heimat an: dem Shadag Nationalpark in Aserbaidschan. Dies ist ein über 130.000 Hektar großes Schutzgebiet, in dem seit Kurzem auch wieder eine wachsende Wisent-Herde lebt.
Hoffnungen für Wisenterhaltung
Der Kölner Zoo berät den Dünnwalder Wildpark in Sachen Wisenthaltung. Beide Einrichtungen arbeiten bereits seit Längerem zusammen und sind Mitglieder im Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbandes (EAZA). In freier Wildbahn gibt es erst seit den ersten Auswilderungsbemühungen wieder wilde Wisente, vorher waren sie bereits ausgerottet. Doch sind Biologen großer Hoffnung, dass es – mit weiteren Maßnahmen – langfristig eine Zukunft für die Tiere abseits von Zoos geben wird.
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Auch die Besucher des Kölner Zoos freuen sich über den Auswilderungserfolg im Nachbartierpark. „Tolle Sache“, findet eine Facebook-Nutzerin. Sie hofft darauf, dass sich die Tiere gut einleben. Das können die Biologen, die bei der Umsiedelung dabei waren, auch nachverfolgen. So haben zwei der Wisente ein Halsband mit GPS-Tracker um, sodass sie auch von Deutschland aus weiter beobachtet werden können.