Lippstadt.
Ein Todesopfer hat eine Ausbreitung von E. Coli-Bakterien auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt gefordert. Das Mädchen war mit gerade einmal 650 Gramm das kleinste der Frühchen auf der Station. Trotz einer Notoperation verstarb das Mädchen nur eine Woche nach der Geburt an Kreislaufversagen.
Durch eine Verfärbung der Haut war aufgefallen, dass mit dem Mädchen etwas nicht stimmte. Bei einem systematischen Testverfahren (Screening) wurde die Infektion mit dem E. Coli-Bakterium entdeckt. Daraufhin wurden alle Kinder auf der Intensivstation untersucht.
Bei 13 der 19 auf der Station behandelten Frühchen wurde eine Besiedlung mit dem Bakterium 2MRGN festgestellt. Nur bei dem verstorbenen Mädchen kam es jedoch bisher zur Erkrankung. „Die zwölf besiedelten Kinder sind wohlauf, ihr Zustand ist stabil“, betont Pressesprecher Thomas van Zütphen. „Die Aussichten sind sehr gut, dass sie sich nicht infizieren.“
Die Klinik gehe davon aus, dass die Babys nach erfolgreicher Behandlung alle befreit von Keimen entlassen werden können. Zu Gute komme ihnen, dass sie mit durchschnittlich 1500 Gramm ganz andere Voraussetzungen hätten, die Besiedlung mit dem Bakterium ohne eine Infektion zu überstehen.
Bis der Bakterienherd gefunden ist, werden keine weiteren Frühgeborenen auf der Intensivstation aufgenommen. Die Klinikleitung hat die Gesundheitsbehörden des Kreises Soest sowie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf informiert.