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NRW: Traditions-Bäckerei schränkt Bargeld-Zahlung ein – Kunden toben: „Für uns gestorben“

Eine der beliebtesten Bäckereien in NRW will Bargeld loswerden. Nicht jedem Kunden gefällt das. Dabei gibt es gute Gründe.

© imago images/Martin Wagner

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Die Deutschen und ihr Bargeld – es ist eine wohl ewige Liebesgeschichte. Während etwa im Nachbarland Niederlande kaum einer mehr mit Münzen und Scheinen hantiert, finden nach Angaben der Bundesbank mehr als 50 Prozent der Bezahlvorgänge in Deutschland mit Bargeld statt.

Vielen Händlern ist das eigentlich ein Dorn im Auge. Eine Traditions-Bäckerei aus NRW traut sich jetzt an das Bargeld-Thema heran und führt reine Kartenzahlungs-Kassen ein. Dafür gibt es Gründe – doch manch ein Kunde ist sichtlich genervt.

NRW: Traditions-Bäckerei setzt auf Kartenzahlung

Die Bäckerei Hinkel gilt als eine der beliebtesten Bäckereien Düsseldorfs. Davon zeugen die langen Schlangen an jedem Wochenende vor der bekanntesten Filiale direkt am Carlsplatz. Ausgerechnet der im Jahr 1891 gegründete Handwerksbetrieb will jetzt einen entscheidenden Schritt in die Zukunft gehen.

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„Karten raus, es wird digital!“, fordert die NRW-Bäckerei ihre Kunden bei Instagram auf und erklärt: „Ab dem 1. Mai könnt ihr nur noch an der Hälfte unserer Kassen bar zahlen.“ Per Karte lasse sich hingegen dann an allen Kassen bezahlen. Hinweisschilder sollen Kunden dabei an die richtigen Kassen führen. Sie sollen am besten im Vorfeld danach Ausschau halten, „dann klappt’s wie gewohnt reibungslos“, so die Bäckerei Hinkel.

„Dann seid ihr für uns gestorben“

Viele Kunden nicken die Umstellung im Netz ab. Andere sind froh, dass die Bargeld-Zahlung nicht komplett abgeschafft wird. „Ich zahle nämlich lieber bar“, stellt einer klar. Doch allein die Ankündigung zur Einführung reiner Kartenzahlungs-Kassen bringt manchen Kunden zu einem drastischen Schritt: „Kartenzahlung – dann seid ihr für uns gestorben.“


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Dabei hat Sophie Hinkel (28) gute Gründe für die Umstellung gute Gründe. Es gehe einfach schneller, so die Geschäftsführerin in fünfter Generation gegenüber der „Rheinischen Post“. Kein Abzählen, kein Kopfrechnen bei Mitarbeitern. „So können wir uns auf die Beratung und den Verkauf konzentrieren“, so Hinkel im Gespräch mit der Zeitung. Auch gegenüber dem Finanzamt gebe es auf diesem Wege keine Unstimmigkeiten. Außerdem sinke die Diebstahlgefahr.

Die Bäckerei Hinkel steht mit ihrem Vorstoß deshalb nicht allein da. Auch eine andere NRW-Bäckerei will Bargeld-Zahlungen loswerden. Mehr dazu hier >>>