Veröffentlicht inRegion

NRW: Bauer betritt seine Felder – es wird wohl das letzte Mal sein

Es wird wohl das letzte Mal gewesen sein, dass Bauer Ludger seine Felder in NRW betreten hat. Die ganze Geschichte.

© IMAGO/Avalon.red

Das waren bisher die Ministerpräsidenten von NRW

Das waren die bisherigen Ministerpräsidenten des bevölkerungsreichsten Bundeslands.

Wer dem Tod ins Auge sieht, weiß meistens, was wirklich zählt. Das Team des Wünschewagens aus Münster in Westfalen (NRW) erreichte kürzlich aus einem Hospiz ein rührendes Anliegen von Bauer Ludger.

+++ Frau aus NRW schaut sich in ihrer Wohnung um – es ist ein Abschied für immer +++

„Ich bin Bauer und möchte meine Ländereien und ganz besonders meine Familie noch einmal sehen… Meine Enkel und meine Felder waren mir immer wichtig, meine Kinder führen meinen Traum fort. Und mit ihnen lebe ich weiter und mein Leben macht Sinn“, lautete die berührende Erklärung von Ludger. Die ehrenamtlichen Wunscherfüller Chris, Günther und Harald aus NRW halfen ihm dabei, seinen letzten Wunsch in die Tat umzusetzen.

Bauer Ludger will noch einmal seine Felder sehen

Die „Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) erfüllen seit 2014 deutschlandweit schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Wunsch. Und in den sozialen Netzwerken berichten die Wunscherfüller regelmäßig von ihren traurigen, aber gleichzeitig auch berührenden Erlebnissen. Dieses Mal ging es um Bauer Ludger, der noch einmal seine Felder sehen wollte.

+++Tierheim in NRW macht schrecklichen Fund zwischen Mülltonnen – es zerreißt das Herz+++

„Wir kamen mittags in Emsdetten an und wir waren sehr neugierig, was uns erwarten würde. So lernten wir unseren Fahrgast Ludger kennen. Es war der Traum einer Wunschfahrt! Der uns begleitende Sohn hatte eine wunderbare Route herausgesucht, die sich sein im Hospiz lebender Vater gewünscht hatte“, heißt es in dem Social-Media-Beitrag.

Auf dem Hof kamen alle zusammen

„Alle seine Felder noch einmal anschauen, still verharren, den Geruch genießen und das Wachstum mit dem Sohn besprechen… Ein Stopp unter einem Windrad mit Blick auf den wachsenden Mais, ein Fachgespräch mit dem Sohn unter dem blauen Sternenhimmel des Wünschewagens, der Sohn, der die Landwirtschaft im 21. Jahrhundert immer noch lebt und der stetige Körperkontakt zwischen Vater und Sohn…“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Ziel der Fahrt war der Hof. Hier trafen alle zusammen: Ehefrau, Schwägerin, Kinder und Enkel waren ebenfalls mit dabei. Ludger streichelte ein letztes Mal eines seiner Ferkel. „Unser Fahrgast zog sich zum Ausruhen auf sein Lieblingssofa zurück, einen Rückzugsort, den er immer sehr geliebt hat. Von hier konnte er alles überblicken und die Familie respektierte seinen Wunsch.“


Mehr News und Themen:


Anschließend ging es zurück ins Hospiz. „Ludger stellte mit einem lachenden und einem traurigen Auge fest, dass er doch etwas traurig sei, als wir ihn wieder in sein Zimmer brachten.“

24 ASB-Wünschewagen gibt es heute bundesweit, der erste startete 2014 in Essen (NRW). Die Wünschewagen finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Wer das Projekt unterstützen möchte, bekommt hier weitere Informationen.