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NRW: Nach heftiger Explosion in Chemie-Fabrik – was passiert mit den Chemikalien?

In Kempen (NRW) gab es am Sonntag (27. August) eine Explosion und ein Feuer in einer Chemie-Fabrik . Nach den Löscharbeiten besteht ein weiteres Problem.

© Daniela R.

Es brennt! Was du tun solltest – und was nicht

Ein Brand in deiner Wohnung oder deinem Haus stellt eine absolute Ausnahmesituation dar. Damit die Situation möglichst glimpflich ausgeht, zeigen wir dir, wie du richtig reagierst.

Die Stadt Kempen am Niederrhein (NRW) war im Ausnahmezustand. Am Sonntagmorgen (27. August) kam es zu einer Explosion in einem Chemieunternehmen. Was diese ausgelöst haben mochte, ist noch unbekannt. Allerdings entwickelte sich danach ein Großbrand. Um die 350 Feuerwehrkräfte waren in der Spitze im Einsatz, einige verletzten sich dabei. Den ganzen Morgen über zog eine dunkle Qualmwolke über die Stadt und Anwohner mussten Fenster und Türen geschlossen halten. Dann begann die Evakuierung.

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Inzwischen sei die Lage statisch, wie ein Feuerwehr-Sprecher am Montagmorgen (28. August) verkündete. Doch nun gibt es ein weiteres Problem.

Firma berät über Abpumpen von Chemikalien

Nach einem Großbrand bei BYK-Chemie in Kempen soll am Montag (28. August) die Frage geklärt werden, wie die großen Mengen an Chemikalien aus den beschädigten Tanks herausgeholt werden können.

Von den 15 Tanks war am Sonntag einer explodiert, was zu starken Zerstörungen führte – und zwar auch an den anderen Tanks und an dem Abpumpsystem. „Es werden nun Möglichkeiten besprochen, wie die Tanks entleert werden können“, erklärte ein Feuerwehrsprecher.

NRW: Gleich 2 Explosionen in Kempen

Die Explosion in dem Gebäude der BYK-Chemie in Kempen im Kreis Viersen löste am Sonntag (27. August) einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Laut der Behörde hatte es eine chemische Reaktion in einem Behälter gegeben. Laut dem Unternehmen folgte später noch eine zweite Explosion in einem Tanklager, das dann in Flammen aufging.


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Um die 350 Feuerwehrleute waren an der Löschung des anschließenden Feuers beteiligt. Drei Kräfte wurden dabei leicht verletzt, zwei erlitten eine Rauchgasvergiftung und einer ein Knalltrauma. Sie wurden versorgt und konnten mittlerweile wieder entlassen werden.

Zum Nachmittag bekamen die Einsatzkräfte die Flammen dann unter Kontrolle. Währenddessen testeten weitere die nahe Umgebung nach Schadstoffen. Den gesamten Vormittag über war eine dunkle Rauchsäule aufgestiegen. Bei den Messungen ergab sich allerdings keine direkte Gefahr für die Anwohner. Sie wurde allerdings über die Warn-App NINA zum Schließen aller Türen und Fenster und Abschalten ihrer Lüftungs- und Klimaanlagen aufgefordert. Doch reichte das nicht.

Kempenerin: „Das war echt krass!“

Am Nachmittag begannen die Behörden dann damit, im Umkreis von 250 Metern um die Brandstelle die Stadt zu räumen. Die Umgebung wurde evakuiert und 74 Haushalte mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Sie kommen nun in einer Schule unter.

„Wir hatten die Fenster zum Glück noch geschlossen. Als ich auf dem Balkon ging, hab‘ ich den Gestank dann wahrgenommen. Zuerst nahm ich an, es sei Gülle“, berichtet Kempenerin Daniela R. gegenüber dieser Redaktion. „Aber als ich dann die Warnnachricht auf meinem Handy bekam, war die Sache klar. Wir waren schon auf dem Weg zu meinem Papa und sind extra noch mal umgekehrt, um die Fenster zu schließen.“


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Panik habe sie keine gehabt, doch der Anblick der „Riesen-Rauchwolke“ erschreckte sie dann doch. „Das war echt krass!“

NRW: Feuerwehr war in Habachtstellung

Da zu diesem Zeitpunkt noch Explosionsgefahr bestand, hatte sich die Feuerwehr vorbereitet und einen Tanklastzug mit 30.000 Litern Löschwasser bereitgestellt, wie ein Sprecher mitteilte. Der Einsatzort wurde großräumig abgesperrt.


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Am Nachmittag wurden dann Spezialdrohnen eingesetzt, um sich ein besseres Bild über das Innere des Fabrikgebäudes machen zu können. Denn niemand durfte die Anlage betreten. (mit dpa)