Die Empörung in ganz NRW ist enorm. Auf dem Hauptfriedhof in Iserlohn sind in der Silvesternacht zahlreiche muslimische Gräber geschändet worden.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach am Montag von einer abscheulichen Tat. Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, von einem „Angriff auf die Werte unserer Verfassung und auf uns alle“.
Am gleichen Tag kommen Details einer weiteren Grabschändung aus der Silvesternacht in NRW ans Licht.
NRW: Muslimische Gräber in Iserlohn geschändet – nicht der erste Fall!
30 Grabsteine einfach umgeworfen, Dekorationen und Pflanzen beschädigt. Angesichts der Bilder vom muslimischen Teil des Iserlohner Hauptfriedhofs beklagte Hendrik Wüst, die Menschenfeindlichkeit der Täter mache selbst vor der Totenruhe keinen Halt.
Auch der Iserlohner Bundestagsabgeordnete Paul Ziemiak sprach von einem „Angriff auf uns alle“. Schließlich seien die Verstorbenen, deren Gräber geschändet wurden, allesamt Iserlohner gewesen.
Bereits vor einem Jahr hatte es einen vergleichbaren Vorfall auf demselben Friedhof gegeben. „Daher wäre es falsch, einen islamfeindlichen Hintergrund auszuschließen“, so der CDU-Politiker gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd).
NRW: Darum wurde die Grabschändung vor einem Jahr nicht öffentlich
Wie der stellvertretende Bürgermeister von Iserlohn, Thorsten Schick, mitteilte, sei die Grabschändung vor einem Jahr durch die betroffenen Familien nicht zur Anzeige gebracht worden.
Man wolle nun mit dem „Runden Tisch der Religionen“ in Iserlohn beraten, wie die Gräber der Verstorbenen auf dem Friedhof zukünftig besser geschützt werden können.
Polizei und Staatsanwaltschaft Hagen bitten Zeugen um Hinweise zur Aufklärung des Falls unter der Nummer: 02331 – 986 2066.
Grabschändung auch in NRW-Hauptstadt
Auch die Polizei Düsseldorf ermittelt nach einem Fall von Grabschändungen in der Silvesternacht.
Wie die Beamten am Montag mitteilten, haben Unbekannte insgesamt 24 Gräber auf dem Gerresheimer Waldfriedhof zum Teil erheblich beschädigt.
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Weitere Meldungen aus NRW:
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Zeugen meldeten ihre Entdeckung am Neujahrsmorgen. „Pflanzen waren herausgerissen, Kerzen, Grabschmuck und Kreuze umgestoßen worden“, erklärte die Polizei Düsseldorf.
Hinweise auf ein politisches Motiv gebe es nach Angaben der Beamten in diesem Fall nicht.
Die Polizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe sowie Sachbeschädigung. Du hast etwas Verdächtiges in der Silvesternacht rund um den Gerresheimer Waldfriedhof beobachtet? Dann melde dich bitte bei der Polizei unter der Nummer: 0211 – 87000. (ak mit epd)