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Klinik-Streik in NRW: Wie viel verdient eigentlich eine Pflegekraft?

Die Gewerkschaft Verdi fordert mehr Lohn für Arbeitnehmer und ruft zu Streiks in NRW auf. Doch wie viel verdient eine Pflegekraft eigentlich?

© IMAGO/ZUMA Wire

Atempause in der Pflege

"Die Eltern von Frau Bell aus Siegen sind dement. Eine Pause ermöglicht der Tochter immer wieder eine Helferin des Projektes """"Atempause""""."""

Die aktuelle Streik-Welle lässt Menschen in NRW den Atem anhalten. Sowohl Verkehrsbetriebe wie die Ruhrbahn (>>DER WESTEN berichtete) als auch Sparkassen sind betroffen. Und auch vor Kliniken und Pflegeeinrichtungen machen die Warnstreiks keinen Halt.

Nun rief die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag (6. März) zu Streiks im Gesundheitssektor auf. Patienten und Pflegebedürftige in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten in NRW bekamen es mit allerlei Einschränkungen zu tun. Verdi möchte durch die Warnstreiks mehr Gehalt für die Arbeitnehmer erreichen.

Klinik-Streik in NRW: Das verdienen Pflegekräfte

Die Forderungen der Gewerkschaft: Eine Entgelterhöhung von acht Prozent. Mindestens sollen Arbeitnehmern allerdings 350 Euro mehr im Monat sowie drei Urlaubstage mehr zustehen, um die hohe Arbeitsbelastung zu vergüten. Arbeitgeber und Kritiker der Streiks sehen die Forderungen allerdings als unverhältnismäßig an. Aber was verdienen Pflegekräfte in NRW eigentlich aktuell?


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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gibt an, dass der Branchenmindestlohn – also die verbindliche unterste Lohngrenze für eine Branche – in der Pflege sich je nach Tätigkeit und Ausbildung unterscheidet. So verdienen ungelernte Arbeitnehmer in der Pflege seit dem 1. Mai 2024 mindestens 15,50 Euro pro Stunde. Ab dem 1. Juli 2025 soll er auf 16,10 Euro steigen. Bei gelernten Pflege(fach)kräften ist es mehr.

Pflegekräfte mit einer mindestens einjährigen Ausbildung verdienen derzeit mindestens 16,50 Euro. Am 1. Juli 2025 soll der Branchenmindestlohn hier auf 17, 35 Euro steigen. Ausgebildete Pflegefachkräfte hingegen verdienen seit Mai letzten Jahres mindestens 19,50 Euro. Im Juli 2025 soll der Branchenmindestlohn für sie auf mindestens 20, 50 Euro steigen.

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So viel Geld landet auf deinem Konto

Doch wie viel Geld landet am Monatsende tatsächlich auf dem Konto von Arbeitnehmern in der Pflege? Die Bundesagentur für Arbeit hat das mittlere monatliche Entgelt für Arbeitnehmer in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) ausgerechnet. Dazu gehören unter anderem Krankenpfleger oder auch Pflegefachkräfte. Das mittlere monatliche Entgelt bei einem Vollzeitjob in Deutschland liegt hier bei 4.056 Euro brutto. Nach den Angaben der Bundesagentur für Arbeit beträgt das untere Quartil dabei 3.603 Euro brutto und das obere Quartil liegt bei 4.552 Euro brutto. Davon werden allerdings noch Sozialabgaben sowie Steuern abgezogen. Und wie sieht es spezifisch in NRW aus?


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In NRW liegt der Median mit 4.069 Euro brutto im Monat knapp darüber, während das Saarland mit einem mittleren monatlichen Bruttoentgelt von 4.276 Euro die Liste anführt. Die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass Männer mit einem mittleren monatlichen Bruttoentgelt bei einer Vollzeitbeschäftigung 4.246 Euro verdienen – was deutlich über den 4.003 Euro bei Frauen liegt.