Bei Einsätzen der Feuerwehr entscheiden oft Sekunden über Leben und Tod. Umso fassungsloser macht dieser Fall aus NRW.
Als am 25. März im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Wattstraße in Köln ein Feuer ausbrach, rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an. Doch die Einsatzkräfte sollten es wegen eines Falschparkers nicht mit ihren Einsatzfahrzeugen bis zur brennenden Wohnung schaffen – mit tödlichen Folgen.
NRW: Falschparker versperrt Feuerwehr den Weg
Es waren dramatische Szenen, die sich am 25. März in die Wattstraße abspielten. Weil ein Autofahrer seinen Wagen im Halteverbot abgestellt hatte, konnte die Feuerwehr mit einem Drehleiterwagen nicht in die Wattstraße einbiegen.
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Die Einsatzkräfte konnten den Bewohner (64) deshalb nicht mit der Drehleiter aus seiner brennenden Wohnung befreien. Stattdessen war die Feuerwehr dazu gezwungen, in großer Eile ein Sprungpolster aufzustellen. Als es endlich bereit war, konnte der 64-Jährige in die Tiefe springen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Mann bereits lebensgefährliche Verbrennungen zugezogen.
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Mann erliegt Brandverletzungen
Zwei Wochen später teilte die Staatsanwaltschaft Köln die traurige Kunde mit. Das Opfer ist an seinen schweren Brandverletzungen gestorben. Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Falschparker ermittelt, nun sei der Tatvorwurf in fahrlässige Tötung geändert worden, wie ein Sprecher mitteilte.
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Die Leiche sei bereits obduziert worden: „Es bestehen konkrete Anhaltspunkte, dass die Behinderung der Feuerwehrfahrzeuge und die damit eingetretene zeitliche Verzögerung von mehreren Minuten ursächlich dafür gewesen sein kann, dass der Geschädigte nicht eher gerettet werden konnte und infolgedessen weitere schwere Verbrennungen erlitten hat“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. (mit dpa)