Die Vorwürfe gegen Lünens Vize-Bürgermeister Daniel Wolski wiegen nach wie vor schwer und sorgen auch über die Stadtgrenzen hinaus für Aufruhr. Seit seiner Festnahme Ende Oktober sitzt der Vize-Chef der NRW-Stadt in Untersuchungshaft in Bochum.
Dem 41-Jährigen wird vorgeworfen, Jugendlichen Geld für sexuelle Handlungen angeboten zu haben. Außerdem soll belastendes, kinderpornografisches Material auf Wolskis Computer sichergestellt worden sein. Am 25. Oktober nahm die Polizei den Vize-Bürgermeister fest (hier mehr dazu). Nun kommen neue brisante Details ans Licht.
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NRW: Wusste Lünens Bürgermeister Bescheid?
Während einer Haupt- und Finanzausschusssitzung der Stadt Lünen bezog Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns Stellung (parteilos) zu den jüngsten Vorwürfen. Wie ein Pressesprecher der Stadt Lünen auf Nachfrage von DER WESTEN erklärt, hatte Kleine-Frauns am Mittwoch (6. Dezember) eine Presseanfrage erreicht, in der es um polizeiliche Ermittlungen gegen den Bürgermeister ginge. „Es geht um eine Mail, die ich am 18. Januar nach 18 Uhr erhalten habe. In der Mail mit dem Betreff ‚Ihr Kollege Daniel Wolski‘ wird behauptet, dass Herr Wolski einen Chat-Kontakt zu einem 16-jährigen Mädchen habe und dass er ihr für ein Treffen Geld angeboten habe. Vorgeworfen wird mir, dass ich Herrn Wolski über diese Mail informiert und sie anschließend gelöscht habe.“
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Der Bürgermeister ging laut eigenen Angaben davon aus, dass es sich um eine „perfide Verleumdungskampagne“ gegen seinen ehemaligen Stellvertreter handelte. „Dies auch deshalb, weil ich Herrn Wolski seit 2005 als tadellosen Kommunalpolitiker wahrgenommen hatte. Ich habe die Mail nicht an die Polizei weitergeleitet, weil ich seinerzeit ausgeschlossen habe, dass Herr Wolski Straftaten zum Nachteil von Minderjährigen begangen haben könnte.“
Bürgermeister informierte Wolski per Whatsapp
Doch dabei soll es nicht geblieben sein. Infolge habe Lünens Bürgermeister Daniel Wolski über die Vorgänge informiert, um einer „Unterlassung der von (ihm, Anm. d. Red.) angenommenen Verleumdungskampagne zu erwirken“. Daraufhin soll Wolski mit dem Kommentar „unglaublich“ reagiert haben.
„Der offizielle Mail-Account des Bürgermeisters wird von mehreren Mitarbeitenden in der Verwaltung bearbeitet, die mit Herrn Wolski zur Abstimmung seiner Aufgaben als stellvertretender Bürgermeister in regelmäßigem dienstlichen Kontakt standen. Um hier etwaige Befangenheiten in der Zusammenarbeit mit Herrn Wolski zu verhindern, die sich bei solchen Anschuldigungen nicht vermeiden lassen, habe ich die Mail in den Papierkorb verschoben. Für mich war die Sache im Januar damit – ebenso wie für die Staatsanwaltschaft Dortmund im Jahr 2021 (…) erledigt“, erklärte sich Jürgen Kleine-Frauns im Folgenden.
Und weiter: „Ich informiere Sie hier im Ausschuss, weil ich mir nichts vorzuwerfen habe. Und weil ich glaube, dass ich das nur mit einer frühzeitigen und offenen Stellungnahme deutlich machen kann. Ich bitte Sie aber um Verständnis, dass ich bis auf Weiteres wegen der laufenden Ermittlungen keine Einzelfragen beantworten werde.“ Diese neuen Details dürften neues Öl ins Feuer rund um den Fall Daniel Wolski gießen.