Die Luft für den Vize-Bürgermeister der Stadt Lünen (NRW) wird jetzt dünn! Denn gegen ihn wiegen schwere Vorwürfe wegen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen. Doch das soll noch nicht alles sein.
Der 41-jährige Daniel Wolski wurde am Donnerstag (26. Oktober) von der Polizei festgenommen, bestätigt ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Bochum gegenüber DER WESTEN. Am Donnerstagnachmittag wurde er bereits einem Haftrichter vorgeführt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Und die Details seiner Strafakte lassen erschaudern.
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NRW: Vize-Bürgermeister lernte Jugendliche in Chats kennen
Eine 16-Jährige aus Bochum hatte den Fall bei der Polizei ins Rollen gebracht. Sie hatte gegenüber den Beamten im Frühjahr diesen Jahres ausgesagt, Herr Wolski auf einer Dating-Plattform kennengelernt zu haben. Gemeinsam mit ihrer gleichaltrigen Freundin sei es zu einem Treffen der Drei gekommen. Der 41-Jährige hatte den Mädchen Geld angeboten, um Gegenzug sexuelle Handlungen an ihnen verüben zu dürfen. Doch dies soll kein Einzelfall gewesen sein, wie die aktuellen Ermittlungen zeigen.
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Die Staatsanwaltschaft veranlasste am 6. März eine Durchsuchung der Wohnung des Vize-Bürgermeisters. Auf seinem Computer fanden die Beamten schließlich belastende Beweise. Und sie sollten erst das ganze Ausmaß des Falls zeigen.
Beamte finden Kinderpornos auf Computer
Denn auf dem Computer konnten nicht nur belastende Chatverläufe mit Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren gefunden werden. Auch Chats, die auf einen sexuellen Missbrauch von unter 14-Jährigen hindeuten, wurden entdeckt. Außerdem konnten kinderpornografische Materialien auf seinem Rechner sichergestellt werden.
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Am Mittwoch (25. Oktober) kam es zur Festnahme von Daniel Wolski. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber DER WESTEN schildert, soll bei ihm eine Flucht- und Verdunkelungsgefahr bestanden haben. Deswegen haben man Wolski ohne Umschweife in die Justizvollzugsanstalt Bochum überführt, wo er derzeit in U-Haft sitzt. Die Ermittlungen in dem Fall seien noch nicht abgeschlossen. Seine Verteidiger sollen nun Akteneinsicht bekommen, bevor weitere rechtliche Schritte eingeleitet werden. Bislang habe sich der Lüner Vize-Bürgermeister zu den Vorwürfen noch nicht geäußert.
Bürgermeister gibt Statement zu Missbrauchsvorwürfen ab
Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (parteilos) gab am Freitag eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen seinen Stellvertreter Daniel Wolski ab. „Ich verurteile jede Form von sexuellem Missbrauch“, wurde Kleine-Frauns darin deutlich. Aus den Medien habe er von den Vorwürfen gegen den Vize-Bürgermeister erfahren. „Der gegen ihn gerichtete Tatverdacht macht mich sehr betroffen.“
Er hoffe auf einen schnellen Abschluss der Ermittlungen. Wie es mit Wolskis Rolle als Vize-Bürgermeister weitergehe, sei derzeit noch ungewiss. Darüber werde der Stadtrat entscheiden.