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NRW: Manfred will noch einmal seine Liebste sehen – es ist vielleicht das letzte Mal

Lange Zeit haben sich Manfred und seine Liebste nicht mehr sehen können. Doch dann geschah es. Es war ein magischer Moment.

u00a9 IMAGO/Westend61

Einmal noch das Meer sehen - Der Essener Wünschewagen ist ein Reisebüro für Totkranke

Sie wollen das Meer sehen, einen Theaterbesuch oder zur Hochzeit ihrer Enkel - Der Essener Wünschewagen erfüllt die letzten Wünsche von totkranken Menschen

Am Ende des Lebens sind es die Menschen, die unser Leben am meisten bereichern. Mit denen wir Erinnerungen teilen. Die uns eine Stütze war und sind. Auf der Zielgeraden seines Lebens war sich Manfred aus NRW dessen deutlich bewusst. Sein dringlichster Wunsch im März dieses Jahres? Noch einmal seine langjährige Lebensgefährtin Hildegard (Name auf eigenen Wunsch geändert) sehen.

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Doch ganz so leicht gestaltete sich die Umsetzung für den fast 90-jährigen Mann aus Münster nicht. Denn der betagte Manfred lebte in einer Pflegeeinrichtung in NRW – seine langjährige Partnerin hingegen in einer anderen Einrichtung. Genau deshalb kam der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) ins Spiel. Es sollten unvergessliche Momente werden.

NRW: Treffen voller Sehnsucht

Manfred hatte sich vorbereitet: „Frisch rasiert und chic gemacht ging es zum Rendezvous mit seiner langjährigen Lebensgefährtin“, erinnern sich die Wunscherfüller Tanja, Frank und Elke. Ihnen erzählt Manfred, dass er seine Liebste lange nicht mehr persönlich habe sehen können. Dem Paar blieb nur der Telefonkontakt.


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Während der Fahrt mit dem Wünschewagen berichtet der Senior von seinem bewegten Leben, „das leider auch einige Schicksalsschläge für die beiden bereithielt“, berichtet der ASB. In der Pflegeeinrichtung sei Manfred dann schon sehnsüchtig erwartet und schließlich stürmisch begrüßt worden. „Es war berührend zu sehen, dass beide auch noch nach all den Jahren mit leuchtenden Augen eine solche Verliebtheit ausstrahlten.“

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„Erschöpfung war ihm deutlich anzumerken

Bei Kaffee und Kuchen genossen die beiden für etwa 90 Minuten ihre Zweisamkeit. Dann bat der betagte Manfred um die Rückreise. „Die Erschöpfung war ihm deutlich anzumerken“, so die Wünschewagen-Helfer. Ausgelaugt, aber überglücklich, ging es zurück nach Münster. „Die Freude des Paares über das Wiedersehen hinterließ auch bei unserem Team eine tiefe Zufriedenheit“, freute sich der ASB über das Wiedersehen des Liebespaares.


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