Die Vorwürfe, die vor Gericht gegen eine Mutter aus Herford (NRW) erhoben werden, sind schauderhaft.
Im April soll sie versucht haben, sich und ihre beiden siebenjährigen Töchter in einem Auto zu verbrennen. Die Zwillinge können aus dem Auto fliehen, die Mutter landet verletzt im Krankenhaus. Jetzt steht die 55-Jährige in Bückeburg (NRW) wegen versuchten Mordes vor Gericht.
NRW: Mutter wegen Mordversuch vor Gericht
Prozessauftakt am Montag (9. Oktober). Die Staatsanwaltschaft trägt die erschreckenden Vorwürfe gegen die Mutter vor. Die Frau mit deutscher und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft soll am 27. April mit ihren Zwillingen in ein Waldgebiet bei Beckedorf gefahren sein. Im Kofferraum: Grillanzünder und Holzwolle. Wie die Kinder später einer Polizeibeamtin erzählten, hätten sie das Klicken eines Feuerzeugs gehört – dann brannte es.
Die Ermittlerin sprach vor Gericht von den schockierenden Schilderungen der beiden Mädchen. Offenbar habe die Mutter behauptet, sie wolle die Kinder zur Schule bringen. Besonders schauderhaft: Als die Mädchen geistesgegenwärtig aus dem brennenden Auto stiegen, soll die Mutter noch versucht haben, sie zurück in den Wagen zu ziehen – mit der Begründung, man müsse ein Kuscheltier aus den Flammen retten.
Dabei grätschte jedoch der Verteidiger der Mutter dazwischen. Aus seiner Sicht dürften die Aussagen der Mädchen nicht vor Gericht verwendet werden – man habe die Kinder zuvor nicht belehrt, dass sie das Recht hätten, eine Aussage zu verweigern. Auch das Anwesenheitsrecht der Eltern sei missachtet worden. Die Polizistin jedoch hielt dagegen: Die Mutter sei bei dem Gespräch mit der Tochter in Hörweite gewesen.
Sorgerechtsstreit als Motiv?
Die beiden Mädchen erlitten glücklicherweise nur leichte Rauchvergiftungen, die Mutter musste mit Verbrennungen am Oberkörper und dem rechten Unterarm ins Krankenhaus. Doch was sagt die Angeklagte selbst zu den Vorwürfen? Und was könnte das Motiv für eine solch schreckliche Tat sein?
Nun, die Mutter sagte überhaupt nichts, blickte wortlos auf die Bilder des Tatorts. Sie wolle sich erst am 8. November äußern, wenn auch ein Sachverständiger vor Ort sei. So habe sie es mit ihrem Anwalt vereinbart.
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In einem Telefonat mit dem Vater der Kinder – dem Ex-Mann der Angeklagten – habe die Polizei von einem Sorgerechtsstreit erfahren. Demnach habe die Mutter mit den Kindern zu Silvester in die USA gehen wollen – und gedroht, sich und die Kinder zu töten, sollte sie das Sorgerecht verlieren.
Noch sieben weitere Termine bis Dezember sind für den Prozess angesetzt. (mit dpa)