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NRW: Nach Missbrauchsvorwürfen gegen Vize-Bürgermeister – Partei zieht drastische Konsequenzen

Nach den Vorwürfen gegen Lünens (NRW) Vize-Bürgermeister wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger gibt es nun erste Konsequenzen.

Erwachsener schauckelt Kind im Dunkeln, Schatten auf Sand
© IMAGO/Rolf Poss

Verbrechen in NRW: So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Laut der Polizei-Kriminalstatistik ist die Kriminalität in NRW 2022 leicht angestiegen. In den vergangenen sechs Jahren war sie noch stetig gesunken. Mit knapp 1,37 Millionen Delikten gab es einen Anstieg um 13,7 Prozent zum Vorjahr.

Es sind schwere Vorwürfe, die gegen den Vize-Bürgermeister von Lünen (NRW) erhoben werden. Er soll Kinder und Jugendliche missbraucht und auch Kinderpornografie besessen haben. Chatverläufe mit möglichen Opfern und kinderpornografische Inhalte hatte die Polizei auf dem Computer des Beamten entdeckt.

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Der 41-Jährige wurde daraufhin bereits am Donnerstag (26. Oktober) festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Er schweigt zu seinen Taten, während der Bürgermeister von Lünen (NRW) erschüttert ein Statement zu den mutmaßlichen Taten seines Stellvertreters abgegeben hat (DER WESTEN berichtete). Nun kommt erneut Bewegung in den Fall.

Lünen (NRW): Vize-Bürgermeister tritt zurück

In neun Fällen soll der SPDler Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren sexuell missbraucht haben. Das wollte seine Partei nicht dulden und den Lüner nicht länger im Amt sehen. Eine Forderung wurde laut: Der 41-Jährige sollte seine Ämter niederlegen.


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Das hat er nun auch offenbar getan, wie einem Instagram-Beitrag seiner Anwältin zu entnehmen ist. Sie schrieb am Freitag (3. November), dass der stellvertretende Bürgermeister von allen seinen Ämtern zurückgetreten sei.

Kein Schuldeingeständnis

„Mein Mandant hat sich entschlossen, mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern zurückzutreten“, teilte die Vertreterin in ihrer Instagram-Story mit. „Er möchte damit Schaden von der Partei und von der Stadt Lünen abwenden.“ Seine Schuld bekenne er damit allerdings nicht, betonte die Anwältin. „Zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft werden wir uns erst äußern, wenn ich Akteneinsicht hatte“, so Arabella Pooth.


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Der 41-Jährige war drei Jahre lang erster stellvertretender Bürgermeister von Lünen und auch Mitglied in mehreren Ausschüssen des Stadtrates. Zudem hatte er den Ehrenvorsitz bei den Jusos, den Jungsozialisten der SPD, inne.