Wie dreist ist DAS denn? Mitten in NRW wollen sich erneut radikale Türken-Hetzer treffen, dabei Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) und dessen rechtsextremen Partner huldigen. Die türkischen Extremisten der „Grauen Wölfe“ wollen am Sonntag (11. Februar) in Velbert (Kreis Mettmann) zusammenkommen, offiziell das 100-jährige Bestehen der Türkei feiern.
DER WESTEN liegt der Flyer vor, mit dem Gleichgesinnte nach NRW gelockt werden sollen. Schon auf ähnlichen Veranstaltungen in der Vergangenheit sorgten die „Grauen Wölfe“ für Alarm bei Polizei und Verfassungsschutz. In Dortmund oder Köln fanden unsägliche Vorgänge statt, als Hass-Parolen gegen Israel und islamistische Allahu-Akbar-Rufe durch den Saal hallten. Sogar Kinder wurden vorgeführt, sollten den berüchtigten „Wolfsgruß“ für die Kameras zeigen.
NRW: Radikale Erdogan-Hetzer planen Geheim-Treffen!
Dass es sich bei den „Grauen Wölfen“ um keine Folklore-Gruppe handelt, zeigt ein Blick in ihre Struktur. Laut Verfassungsschutz sind die „Grauen Wölfe“ mit rund 11.000 Anhängern die stärkste ausländische rechtsextreme Bewegung Deutschlands. Viele Mord- und Gewalttaten in der Türkei, aber auch in Europa und Deutschland werden ihnen zugerechnet.
Die Bewegung gilt als antisemitisch, rassistisch und insbesondere gegen Kurden, Armenier und Aleviten gewalttätig. Selbst in Deutschland werden diese Bevölkerungsgruppen als „Feinde des Türkentums“ angegriffen. Nicht ohne Grund sind die „Grauen Wölfe“ in Frankreich und Österreich verboten, auch der Bundestag hat 2020 einen Prüfantrag für ein Verbot verabschiedet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat den „Grauen Wölfen“ sogar eine eigene Publikation gewidmet.
Polizei mit Knallhart-Warnung an „Graue Wölfe“
Die Polizei bestätigt gegenüber DER WESTEN, dass man Kenntnis vom Treffen habe. Ein Sprecher warnt: „Die Polizei und auch der Staatsschutz haben die Veranstaltung im Blick. Sollten wir Kenntnis darüber erlangen, dass es zu Straftaten kommt, so werden diese konsequent verfolgt!“ Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka (54, CDU) ist dagegen überrascht. Er habe erst durch die Anfrage von DER WESTEN davon erfahren.
Lukrafka: „Die Veranstaltung findet in einer Halle eines privaten Betreibers statt. Die Veranstaltung bedarf keiner vorherigen Genehmigung oder Anzeige beim Ordnungsamt der Stadt. Wir können Veranstaltungen untersagen, wenn sie gegen geltende Gesetze oder Verordnung verstoßen. Die bisherigen Erkenntnisse rechtfertigen jedoch kein vorheriges ordnungsbehördliches Vorgehen.“ Im Klartext: Das Treffen findet wie geplant statt!
Türkei-Experte: „Gift für friedliches Zusammenleben“
Prof. Dr. Burak Copur, renommierter Türkei-Experte aus Essen, weist dagegen darauf hin, dass solche Veranstaltungen eiskaltes Kalkül seien. Copur: „Diese und ähnliche Veranstaltungen dienen der Mobilisierung der eigenen Bewegung, hier werden offen türkischer Nationalismus und Militarismus propagiert und das Türkentum verherrlicht. Besorgniserregend ist, dass Vereine und Moscheen bei diesen Veranstaltungen oft Kinder und Jugendliche rekrutieren und mobilisieren.“
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Er weist auch auf Integrationsprobleme hin, erklärt: „Wer einmal mit dem türkischen Nationalismus in Berührung kommt, dreht oft Deutschland den Rücken zu, hat Probleme, sich zu integrieren und radikalisiert sich beispielsweise in türkischen Rockervereinigungen wie den mittlerweile verbotenen ‚Osmanen Germania‘ oder ‚Turkos MC‘. Insofern sind diese Veranstaltungen Gift für das friedliche Zusammenleben und gefährden hierzulande die öffentliche Ordnung.“