Veröffentlicht inRegion

Alleinerziehende aus NRW verzweifelt bei der Wohnungssuche – „Frustrierend“

Eine alleinerziehende Mutter ist verzweifelt – sie findet keine Wohnung in NRW. Sie fragt sich: Gibt es noch bezahlbare Wohnungen?

Eine zweifache Mutter aus NRW sucht verzweifelt eine Wohnung.
© IMAGO/Wolfilser

Mietschulden? Ab dieser Frist droht der Rauswurf

Wer zu wenig oder keine Miete zahlt, dem droht der Rauswurf aus der Wohnung. Wer das vermeiden will, sollte bei der Zahlung diese Frist einhalten.

Fast eineinhalb Jahre hat Maria (Name geändert) nach einer bezahlbaren Wohnung in NRW gesucht – eine Suche, die sie immer wieder an ihre Grenzen brachte. 30 Wohnungen hat die alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Töchtern besichtigt. Doch immer wieder kam die Absage.

Ihre alte Wohnung in Marl musste sie wegen Schimmelbefalls aufgeben, wie die „WAZ“ berichtete. Hat die kleine Familie mittlerweile eine Wohnung gefunden?

NRW: Zweifache Mutter sucht Wohnung – „Kann keine Miete zahlen“

„Ich habe mir so sehr eine Wohnung mit vier Zimmern und einem kleinen Garten in meiner Heimatstadt Marl gewünscht“, klagt sie. Und berichtete weiter, dass „die Besichtigungen gut liefen“.

„Aber am Ende entschied sich der Vermieter immer für das Paar mit dem doppelten Einkommen. Oder die Wohnungen waren einfach viel zu teuer. Als Alleinerziehende mit Teilzeit-Job kann ich keine 1.200 Euro für die Miete zahlen. Ich gehe schließlich nicht nur für die Wohnung arbeiten“, erklärt Maria gegenüber der „WAZ“.

+++ NRW: Mann will ein letztes Mal seine Arbeitskollegen sehen – plötzlich fließen Tränen +++

Kein Wunder, dass mit jeder Absage die Frage in ihr wuchs: Wann gibt es endlich genug Wohnungen, die man sich auch leisten kann? Und Maria ist nicht allein. Tausende von Menschen im Ruhrgebiet und am Rhein kämpfen mit denselben Sorgen. „Immer mehr Mieterinnen und Mieter kommen verzweifelt auf uns zu“, offenbart Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes NRW.

Besonders betroffen sind Geringverdiener, Alleinerziehende oder Studierende, die nicht nur Schwierigkeiten haben, überhaupt eine Wohnung zu finden, sondern auch die gestiegenen Mieten kaum noch bezahlen können.

NRW: Mietschutzverordnung schützt seit März vor „Mietwucher“

Ab dem 1. März 2025 tritt in NRW eine neue Mieterschutzverordnung in Kraft, die Mieter endlich vor „Mietwucher“ schützen soll. Statt der bisherigen 18 Kommunen profitieren nun ganze 57 Städte von einer erweiterten Mietpreisbremse. Das heißt, dass in diesen Städten die Mieten bei neuen Verträgen höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Miete liegen dürfen.

Das soll verhindern, dass Mieter von heute auf morgen mit unerschwinglichen Mieten konfrontiert werden. Zudem dürfen Bestandsmieten nur noch um maximal 15 Prozent in den nächsten drei Jahren steigen. Und das Beste: Bei einer Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentum dürfen Mieter erst nach acht Jahren wegen Eigenbedarfs gekündigt werden. Bisher war dies nach nur drei Jahren möglich.

+++ Hund kehrt in NRW-Tierheim zurück – die Reaktionen rühren zu Tränen +++

Es gibt jedoch einen Haken: Nicht alle Städte sind von dieser Verordnung erfasst. Dortmund ist die einzige Ruhrgebietsstadt, die in die Liste aufgenommen wurde. Das sorgt für Kritik von Mieterschützern: „Die Landesregierung unterschätzt die tatsächliche Lage auf dem Wohnungsmarkt“, sagt Witzke.

Auch für Maria blieb die Situation angespannt. Trotz aller Bemühungen fand sie nichts. „Es war einfach so frustrierend. Ich arbeite im öffentlichen Dienst, habe ein stabiles Einkommen, nie Schulden gemacht – aber anscheinend reicht das alles nicht“, so die zweifache Mutter.


Mehr News aus NRW:


Ob Maria und ihre beiden Kinder inzwischen eine Wohnung gefunden, kannst du in der „WAZ“ nachlesen.