Am Donnerstagnachmittag wurde eine Schule in Kempen (NRW) Ziel eines massiven Polizeieinsatzes. Was zunächst wie ein normaler Schultag aussah, endete für Schüler und Lehrer in Angst und Schrecken.
Ein Video, das einen Jungen mit einer Waffe zeigte, löste um 14.50 Uhr einen Großeinsatz des SEK aus. Es herrschte Angst und Schrecken.
NRW: SEK-Einsatz wegen Snapchat-Video
„Es war ein ganz normaler Tag mit Weihnachtsfrühstück und Vorfreude auf die Ferien“, erinnert sich eine Schülerin, die laut „Rheinische Post“ anonym bleiben möchte. Doch dann kam eine Lehrerin in den Raum und informierte die Klasse, dass sie sich in einem Alarmzustand befänden. Die Tür wurde verriegelt, ein Tisch davor geschoben und die Schüler sollten ihre Bücher bringen, um die Tür zu sichern. „Wir haben Fenster geschlossen, Gardinen zugezogen und das Licht ausgemacht, sollten uns alle an die Wand setzen“, beschreibt sie die angespannten Minuten.
Einige Schüler begannen zu flüstern, andere gerieten in Panik, als die Situation immer mysteriöser wurde. Die Lehrerin blieb ruhig und versicherte ihnen, dass man noch nicht wisse, was genau passiert sei. Weiter betonte sie, dass aber ein Alarm ausgelöst worden sei.
+++ Grenzkontrollen in NRW: Entscheidung gefallen! Das müssen Holland-Touristen jetzt wissen +++
Aber was war passiert? Ein 18-jähriger Junge hatte ein Video aufgenommen, das sich schnell über Snapchat verbreitete. Auf dem Video war zu sehen, wie der Jugendliche in der Nähe der Schultoilette mit einer Waffe hantierte und sie offenbar durchlud.
Laut Polizeisprecher Wolfgang Goertz handelte es sich um eine PTB-Waffe – also eine Schreckschusspistole. Doch nicht nur der Anblick der Waffe löste den Einsatz aus, sondern vielmehr die Befürchtung, dass der 17-Jährige eine Bedrohung für die Schule darstellen könnte. Zwar war der junge Mann kein Schüler mehr an der Schule, hatte sie aber früher besucht.
NRW: Polizei ermittelt gegen Täter
In dieser unsicheren Atmosphäre informierten sich die Schüler über ihre Handys, was in den sozialen Medien kursierte. Es wurde spekuliert, dass es zwei Täter geben könnte, einer bereits gefasst, der andere noch auf der Flucht. Aber niemand wusste wirklich, was los war. Drei Stunden lang saßen die Schüler in ihren Klassenzimmern, während draußen die Polizeiaktion ihren Lauf nahm. Dann endlich durften sie in Begleitung der Polizisten das Gebäude verlassen.
Diese Artikel könnten dich auch interessieren:
Der 17-Jährige und sein 18-jähriger Begleiter wurden später von der Polizei vernommen. Sie zeigten sich kooperativ, die Hintergründe des Vorfalls sind jedoch noch unklar. Die Polizei prüft derzeit, ob es sich um eine Straftat oder nur um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Ein konkreter Tatvorwurf wurde bislang nicht erhoben.