Riesen-Aufregung rund um eine Sparkassen-Filiale in NRW. Während die Sparkassen im Land in den vergangenen Jahren zahlreiche Filialen komplett dichtgemacht haben, müssen die Kunden auch an verbleibenden Standorten teilweise mit Einschränkungen rechnen.
So hat etwa die Filiale der Sparkasse KölnBonn im Kölner Stadtteil Zollstock nur noch freitags geöffnet. Kunden ließen ihrer Wut darüber im „Kölner Stadt-Anzeiger“ freien Lauf.
+++ Sparkasse in NRW macht Standort dicht – der Grund ist traurig +++
NRW-Sparkasse: „Das ist eine Katastrophe“
Nur noch drei Stunden in der Woche haben die Sparkassen-Kunden in Zollstock die Gelegenheit, ihre Angelegenheiten am Schalter zu klären. Zwischen 9.30 Uhr und 12.30 Uhr herrscht deshalb freitags Vollbetrieb. „Das ist eine Katastrophe. Jeden Freitagmorgen stehen hier lange Schlangen, darunter viele Ältere mit Gehstock und Rollator, Menschen, die ihre Bankgeschäfte nicht online machen. Das ist absolut nicht in Ordnung“, ärgert sich Vukasin Savic gegenüber der Zeitung.
Der langjährige Kunde ist nicht der einzige, der sich über die zusammengeschrumpften Öffnungszeiten ärgert. „Ich will Geld vom Sparbuch abholen, dafür muss ich an den Schalter und stundenlang in der Schlange stehen. Das ist eine Frechheit“, meckert eine ältere Dame. Weil Filialen in anderen Kölner Stadtteilen weiterhin täglich geöffnet haben, fühlt sich eine Frau als „Kundin zweiter Klasse“ verschaukelt.
Das sagt die NRW-Sparkasse
Nach Angaben der Sparkasse KölnBonn habe die Filiale aufgrund unerwarteter Krankheitsfälle einen Monat vor den Sommerferien die Öffnungszeiten anpassen müssen. „Wir wissen, dass es dadurch zu erheblichen Unannehmlichkeiten für unsere Kundinnen und Kunden kommt, wir bedauern das sehr. Es ist immer bedauerlich, wenn es zu Wartezeiten und Schlangen kommt“, so der Sprecher Christian Schilling gegenüber der Zeitung.
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Der Sparkassen-Sprecher verwies allerdings darauf, dass der Andrang in den Sommermonaten erfahrungsgemäß wegen der Ferien kleiner sei und betont, dass in der Urlaubszeit auch weniger Personal zur Verfügung stehe. Die Situation in dem Kölner Stadtteil sei allerdings untragbar, findet Seniorenvertreterin Christiane Köhler: „Zollstock hat 23.000 Einwohner, da sind solche Öffnungszeiten nicht zumutbar. Die Sparkasse ist immerhin, anders als andere Banken, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Ratsmitgliedern in ihrem Verwaltungsrat.“
Schilling verwies auf Geldautomaten und Selbstbedienungsgeräte der Sparkassen-Filiale. Außerdem gebe es einen Bargeld-Bringservice für eingeschränkte Personen, denen der Weg zu anderen Filialen zu weit ist. Allerdings wird dafür eine Gebühr von 4,95 Euro fällig.