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NRW: Mitten im Streik! Verdi-Ankündigung bringt Menschen auf 180 – „Unverantwortlich“

Folgt nach dem Mega-Streik in NRW schon bald der nächste? Eine Verdi-Androhung sorgt jetzt für Zoff.

Streik NRW
© IMAGO / Panama Pictures

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Der Mega-Streik von Verdi und EVG an diesem Montag (27. März) in NRW und ganz Deutschland soll den Tarifstreit im öffentlichen Dienst endlich beilegen. Schließlich hat der 24-stündige Warnstreik vor Beginn der dritten Tarifrunde den öffentlichen Personennahverkehr so gut wie lahm gelegt und viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber empfindlich getroffen.

Doch für den Fall, dass die Gewerkschaften und Arbeitgeber noch immer keine Einigung erzielen, denkt Verdi-Geschäftsführerin Stephanie Peifer schon einen Schritt weiter, droht mit einem unbefristeten Streik „ganz anderer Dimension“ (hier mehr). Dadurch riskieren die Gewerkschaften allerdings auch langsam aber sicher den Rückhalt und die Solidarität in der Bevölkerung.

Streik in NRW: „Man kann es auch übertreiben“

Die Ankündigung von Verdi-Geschäftsführerin Peifer bringt für einige Menschen in NRW das Fass zum Überlaufen, wie ein Beitrag auf der Facebook-Seite von DER WESTEN zeigt.

Die Drohung von unbefristeten Streiks, die länger als 24 Stunden andauern, sorgt in der Kommentarspalte für Unverständnis. „Verdi verliert langsam aber sicher den Rückhalt, den sie in der Bevölkerung genießt. Wenn das zutreffen sollte, wird sich die Stimmung sehr schnell auf Wut verändern. Man kann es auch übertreiben!“, findet zum Beispiel ein Mann. Er plädiert stattdessen dafür, dass alle Arbeitnehmer gemeinsam auf die Straße gehen, um generell für bessere Löhne zu kämpfen: „Das wiederrum sollten nicht ausschließlich die Arbeitgeber bezahlen, sondern der Staat! Die Abgaben (Steuern) sind zu hoch. So hat der Arbeitnehmer mehr in der Tasche, der Arbeitgeber nicht so hohe Ausgaben.“

Ein anderer sieht ebenfalls ein Ende des Geduldsfadens bezüglich der Streik-Betroffenen kommen: „Die Wut der Bürger kann ich auch verstehen , jedes Mal einen Tag Urlaub nehmen oder schauen, wie man zur Arbeit kommt. Sollte mich nicht wundern, wenn sich Bürger gegen die Streikenden wenden.“ Ein weiterer Kommentator sieht es ähnlich: „Wenn sich Verdi nicht zusammenreißt, wird es Klagen hageln. Das ist unverantwortlich! Sollen hier Bürgerkriegsähnliche Zustände provoziert werden? Unfassbar!“

Auch finden einige die Forderungen der Verdi überzogen, schließlich sind 10 Prozent oder 500 Euro mehr Gehalt mehr, als die aktuelle Inflation beträgt.

Streik in NRW: Streit um Verdi-Ankündigung

Es gibt aber auch Menschen, die noch immer Verständnis für die drohenden Maßnahmen haben – schließlich gehören Durchhaltevermögen und Drastik zum Arbeitskampf dazu.

„Der ‚einzige Weg‘, dass sich Arbeit wieder lohnt, gerade für den Mittelstand. Viele denken auch nicht weiter. Was soll mit dem Familienvater im öffentlichen Dienst später passieren? Was kommt wohl an Rente bei 2300 Euro Brutto raus ? Ist bei acht Stunden Busfahren, bei Wind und Wetter hinterm Müllwagen laufen usw. eine Aufstockung für Miete, Nebenkosten eine Alternative ? Da ist so ein Streik noch die ruhige Alternative“, argumentiert ein Mann. Auch ein anderer findet: „Richtig so, setzt euer Ziel durch, auch wenn es einigen nicht passt.“ Ein weiterer Kommentator ist dagegen nicht überrascht über den Streik, erklärt: „Immer mehr Beschäftigte im öffentlichen Dienst brauchen Hilfe: Wohngeld, Kinderzuschlag… Eine Erhöhung um 10 Prozent ist keineswegs unangemessen. Der öffentliche Bereich verliert langsam seine Würde und seinen Respekt.“


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Einige andere Personen sind generell nicht überrascht, dass mit dem Warnstreik an diesem Montag noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein soll. „Die anderen Gewerkschaften kommen erst noch. Traditionell laufen solche Verhandlungen im Frühjahr eines Jahres. Verdi ist nur der Anfang“, prophezeit ein Mann.

In jedem Fall sollte wohl klar sein, dass sich die Streikenden in NRW ihr Schicksal auch nicht ausgesucht haben – und wohl lieber ihrer eigentlichen beruflichen Tätigkeit nachgehen würden, anstatt auf der Straße mehr Lohn-Gerechtigkeit zu fordern.