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NRW: Tierretter zieht die Reißleine – „Habe keine Lust mehr“

Ohne Tierheime und Tierretter wäre das Leid vieler Tiere in NRW noch viel größer. Doch ein Tierschützer zieht nun bittere Konsequenzen.

Tierretter Carsten Schütz
© Funke Foto Services

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Entlaufene oder in Not geratene Tiere landen in NRW oftmals im Tierheim. Doch bevor sie da ankommen, bedarf es nicht selten der Hilfe von Tierrettern. Dazu zählt auch das Team rund um Carsten Schütz.

Vom verletzten Schwan, über entlaufene Hunde bis zu gesichteten Schlangen – der Tierrettungsdienst Schütz ist in NRW fast rund um die Uhr zur Stelle. Doch nun sorgte der Tierrettungsdienst kurz vor Weihnachten für einen Knall und schränkte seine Dienstleistung deutlich ein. DER WESTEN hat mit dem Chef Carsten Schütz gesprochen.

NRW: Tierretter zieht nach mehreren Vorfällen Konsequenzen

„Wir sind raus!“, lautete die Knallansage am 23. Dezember 2024 auf Facebook. Und weiter: „Aufgrund von dauernden Belehrungen und Beleidigungen werden ab sofort keine privat gemeldeten Einsätze mehr gefahren.“ Oha, da scheint sich eine Menge Wut aufgebaut zu haben. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten Anwohner noch telefonisch oder schriftlich Hilfegesuche für in Not geratene Tiere abgeben. Doch nun ist das Telefon für Privatpersonen auf Stumm geschaltet.

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Carsten Schütz und sein fünfköpfiges Team sei teilweise sogar Nachts im Einsatz, um die Tiere zu retten und das Telefon stehe selten still. Selbst an Weihnachten und Silvester war Carsten Schütz draußen unterwegs, anstatt mit seiner Familie zu feiern. Leider würden viele Menschen jedoch vergessen, dass ein Einsatz auch mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen könne. „Ich war in Krefeld bei einem Einsatz vier Stunden lang wegen eines Schwans. Dann ist mein Auto im Schlamm versunken und ich steckte fest. Da haben die Leute mich beschimpft, weil ich nicht kommen konnte“, schildert Schütz die Situation gegenüber DER WESTEN.

„Habe keine Lust mehr“

Dieser Moment habe für ihn das Fass zum Überlaufen gebracht. „Mittlerweile werden wir auf das Übelste beschimpft. Ich verzichte auf ein entspanntes Weihnachtsfest und Urlaub im Jahr, aber mittlerweile habe ich keine Lust mehr. Nicht wegen der Arbeit, sondern wegen der Leute“, wird der Tierschützer deutlich.


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Außerdem würden die Leute automatisch voraussetzen, dass private Anfragen auf Kosten der Tierschützer gehen sollen. „Wenn ich die Leute bitte, einen verletzten Igel zur Tierklinik zu bringen, ist denen das zu viel. Obwohl ich ihnen garantiere, dass ich später da hinfahre und ein Schreiben ausfülle, damit die Kosten nachträglich von der Stadt bezahlt werden.“

Carsten Schütz wünscht sich einfach mehr Verständnis und Respekt für seine Arbeit und seine Mitarbeiter. Doch bis dahin bleibt der Tierretter eisern und nimmt nur noch Einsätze von Tierheimen oder Behörden an.