Ein Besuch bei der Familie. Ein netter Nachmittag im Kreise der Liebsten. Was für viele von uns nach etwas ganz Alltäglichem klingt – manch ein Miesepeter sieht Verwandtschaftsbesuche sogar eher als lästige Pflicht an -, ist für andere etwas Unbezahlbares. So wie für Gerhard-Paul aus NRW.
Gerhard-Paul sitzt im Rollstuhl, wohnt in einem Hospitz in Soest (NRW). Seine Familie lebt zu weit entfernt, um ihn regelmäßig besuchen zu können – und Gerhard-Paul selbst ist nicht in der Lage, selbstständig zu verreisen. Doch es ist sein größter Wunsch, noch einmal in seine eigenen vier Wände zurückzukehren und dort mit seiner Familie zusammen sein zu können.
NRW: Ein letzter Tag mit der Familie
Um Gerhard-Paul diesen Wunsch zu erfüllen, wurde das westfälische Wünschewagen-Team vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) im Münsterland engagiert. An einem heißen Dienstag im diesjährigen Sommer – ein genaues Datum nennen die Wünsche-Erfüller vom ASB nicht in ihrem Bericht – holten die Helfer Gerhard-Paul im Soester Hospiz ab und machten sich auf den Weg zu seiner Familie.
„Die Fahrt zum Wohnort der Familie, wo schon seine Lebensgefährtin, Kinder, Schwiegerkinder und Enkel warteten, vergeht sehr schnell“, erinnert sich Wunscherfüller Christian. Er berichtet auf Facebook von dem Einsatz.
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Bei der Ankunft wartete schon die ganze Verwandtschaft voller Vorfreude auf ihren Besucher. „Während wir Gerhard-Paul in seinen Rollstuhl umsetzen, erfolgte schon eine herzliche Begrüßung. Direkt erfolgt mit vielen helfenden Händen eine kleine Besichtigungstour des Hauses. Danach ziehen wir uns auf Wunsch der Familie etwas zurück, bleiben aber natürlich in greifbarer Nähe, um telefonisch für einen Ernstfall erreichbar zu sein.“
Gerhard-Paul genießt Tag mit seiner Familie
Gerhard-Paul soll ganz in Ruhe die Zeit mit seinen Liebsten genießen – die Wünsche-Erfüller geben ihm diese Zeit. Doch dort wo es am schönsten ist, vergeht die Zeit leider wie im Flug. Und auch für Gerhard-Paul muss dieser traumhafte Tag irgendwann zu Ende gehen.
„Kurz vor der geplanten Rückfahrt stoßen wir wieder zur Familie und es werden noch viele Erinnerungsfotos gemacht“, heißt es im Facebook-Bericht des Wünschewagens. „Von allen Beteiligten, aber besonders von unserem Fahrgast Gerhard-Paul, werden unsere Hände herzlichst geschüttelt. Denn dieser Tag wird für alle in besonderer Erinnerung bleiben.“
Das zeigt sich auch am späten Abend dieses Tages, wie sich Wunsch-Erfüller Christian erinnert. „Wieder zurück im Hospiz können wir spüren und an den Augen von Gerhard-Paul sehen, wie glücklich er ist, seine Familie und sein Haus nochmal gesehen zu haben.“
Die Wünschewagen finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Wer das Projekt unterstützen möchte, bekommt hier weitere Informationen.