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NRW: Erika ist zum letzten Mal am Strand – dann zieht sie die Reißleine

Eine Frau aus NRW lebt im Hospiz und möchte ein letztes Mal die Nordsee sehen. Dort angekommen, trifft sie eine Entscheidung.

NRW: Eine Frau macht einen letzten Ausflug an die Nordsee. (Symbolfoto)
© imago images/Manngold

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Von NRW aus ist es nicht weit bis zum nächsten Strand. Egal ob direkt nebenan in den Niederlanden oder doch an der Nordsee – das Meeresrauschen und lange Sandstrände haben auf viele Menschen eine beruhigende und entspannende Wirkung.

So ist es auch kein Wunder, dass ein Ausflug an den Strand immer wieder Wunsch von Menschen ist, die nicht mehr viel Zeit auf dieser Erde haben. Die Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes in NRW ermöglichen mittels des „Wünschewagens“ genau solche Ausflüge. Auch Erika, die im Rollstuhl sitzt, wollte noch einmal das Meer sehen – es kostete sie jedoch eine Menge Kraft.

NRW: Wünschewagen bringt Erika zum Strand

Auf Facebook berichten die „Wünschewagen“-Ehrenamtler immer wieder von ihren Aktionen für Menschen in NRW, die todkrank sind und beispielsweise im Hospiz leben. Eine von ihnen ist Erika, die Mitte Juli von dem „Wünschewagen“ aus Münster von Dietmar, Nicole und Mary in ihrem Hospiz abgeholt wurde.

„Im Hospiz empfing uns unser Fahrgast im Rollstuhl sitzend mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin bereits im Eingangsbereich. Allen sah man die Aufregung an“, berichtet „Wunscherfüllerin“ Mary in dem Facebook-Beitrag von Donnerstag (5. September).

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Während Erikas Bruder die Fahrt zur Nordsee in seinem eigenen Auto bestritt, fuhren Erika und ihre Schwägerin im „Wünschewagen“ mit, wo eine „besondere Stimmung“ herrschte. „Erika erzählte während der Fahrt einiges über sich, war zwischenzeitlich aber auch mal ganz still.“

NRW: „Erika genoss diesen Moment sehr“

Am Nordsee-Strand angekommen, konnte Erika in ihrem Rollstuhl sogar ein stückweit ins Watt hineingefahren werden. Und es wurde noch besser: „Als wir vorschlugen, Schuhe und Strümpfe auszuziehen, um das Watt zu spüren, stimmte sie sofort zu.“

Für die Begleiter der Frau war klar: „Erika genoss diesen Moment sehr und wir zogen uns etwas zurück, damit sie diese Eindrücke der Nordsee mit ihren Angehörigen gemeinsam erleben konnte.“ Für ein gemeinsames Essen im Strandrestaurant fand man sich schließlich wieder zusammen und nach leckeren Speisen und guten Gesprächen mit Blick auf das Meer ging es noch einmal an den Strand zurück – jetzt allerdings wohl wirklich zum letzten Mal.


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Denn Erika selbst gestand sich und ihrer Reisegruppe plötzlich ein, dass sie zu erschöpft sei. „Einige Zeit später sagte uns Erika, dass sie jetzt sehr geschafft sei und gerne die Rückfahrt antreten möchte“, erinnert sich „Wunscherfüllerin“ Mary auf Facebook. Aller Mühen zum Trotz hat sich der Ausflug für Erika aus NRW aber wohl gelohnt – hat er doch intensive Erinnerungen geschaffen, die sie wohl nie mehr vergessen wird.