Im Jahr 2014 setzte sich in Essen der erste Wünschewagen in Bewegung. Mitten in NRW fiel damals der Startschuss für ein heute bundesweites Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), das sterbenskranken Menschen die Erfüllung ihrer letzten Träume ermöglicht.
+++ Unser Bericht über 10 Jahre Wünschewagen Essen: Ute verabschiedet sich langsam vom Leben – ihr letzter Wunsch ist „gigantisch“ +++
Einer dieser Menschen ist Hubert aus NRW. Das Wünschewagen-Team – diesmal jenes aus Münster – hat für ihn einen letzten großen Traum wahr gemacht. Und der fällt derartig aus dem Rahmen, dass man beim Lesen unweigerlich einen Kloß im Hals verspürt.
NRW: Hubert möchte einmal die neue Terrasse sehen
Die Wünsche sterbenskranker Menschen sind so unterschiedlich wie sie selbst. Noch einmal mit dem Sohn Kindergeburtstag feiern, eine Ballonfahrt, ein letztes Mal zum Meer oder ins Fußballstadion oder in den Freizeitpark… das sind einige Beispiele aus NRW. Doch der Wunsch von Hubert (Name auf eigenen Wunsch geändert) ist so „klein“ und bescheiden, dass er zu Tränen rührt. Hubert wohnt inzwischen im Hospiz, wollte aber noch einmal nach Hause. Denn er konnte die neu gebaute Terrasse, auf der er eigentlich im Sommer eine schöne Zeit verleben wollte, vor seinem Umzug nicht mehr sehen. Was andere Menschen als völlig selbstverständlich hinnehmen, ist für Hubert aus eigener Kraft unerreichbar.
Weitere aktuelle Einsätze der Wünschewagen in NRW:
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Daher brachte das Wünschewagen-Team – bestehend aus Matthias, Mary und Nicole – Hubert in sein früheres Zuhause im Kreis Steinfurt (NRW). Im Hospiz hatte er vor Freude und Aufregung nichts essen können. Unterwegs erzählte er den drei ehrenamtlichen ASB-Helfern von seiner unheilbaren Erkrankung, die dazu führte, dass er nicht mehr laufen kann.
Hund begrüßt sein Herrchen überschwänglich
Am Ziel angekommen, wurde Hubert mit der Trage aus dem umgebauten Krankenwagen auf die wirklich schicke Terrasse aus grauen Dielen mit Holzmaserung gefahren. Dort kam es zu einer doppelt herzlichen Begrüßung, wie das Wünschewagen-Team aus Münster (NRW) auf seiner Facebook-Seite berichtet.
Denn nicht nur die Familie, Freunde und Nachbarn standen bereit, um Hubert mit einer Collage und einem Fotoalbum voller gemeinsamer Erinnerungen zu überraschen. Auch sein Hund war ganz aus dem Häuschen, begrüßte Hubert überschwänglich, kuschelte den ganzen Nachmittag mit seinem Herrchen.
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Alle genossen die gemeinsame Zeit auf der Terrasse und im Garten, bevor schließlich die Rückkehr ins Hospiz anstand. Hubert hat sich damit arrangiert, dass dies nun sein Zuhause ist. Zugleich hat er jetzt noch einmal deutlich gespürt, dass die Familie und seine Freunde ihn weiterhin in ihren Herzen tragen, in Gedanken jederzeit bei ihm sind. Sicherlich ein gutes Gefühl, das Kraft gibt. Das Wünschewagen-Team hat es möglich gemacht.
Auch in den Kommentaren unter dem Facebook-Bericht wird es emotional. So schreibt eine Nutzerin lobend in Richtung des Arbeiter-Samariter-Bundes: „Da setzt man sich auf die Terrasse und genießt den Tag, das hört sich so einfach an. Für manche Menschen ist nicht einmal das mehr möglich und ohne euch unerreichbar. Vielen Dank, dass es euch gibt.“ Weitere Kommentare lauten zum Beispiel „Ich habe Tränen in den Augen“ und „Das ist ja herzzerreißend schön! Alles Gute!“
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Die bundesweit 24 Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Wer das Projekt unterstützen möchte, bekommt hier weitere Informationen.