Jetzt müssen Millionen Pendler ganz stark sein: Der ÖPNV in NRW geht wohl in den Streik! In einer Urabstimmung sprachen sich 97 Prozent der abstimmenden Mitglieder unter den etwa 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben für einen unbefristeten Streik aus, wie die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch (10. April) mitteilte.
+++ Aktuelle Entwicklung: ÖPNV-Streik in NRW: Entscheidung gefallen – HIER steht am Montag alles still! +++
Verdi-NRW-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker: „Wir planen zeitnah, mit den Erzwingungsstreiks zu starten, sind aber weiterhin gesprächsbereit“. Das „überwältigende Abstimmungsergebnis“ sende ein klares Signal und mache deutlich, wie wütend die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber seien. „Die Streikmaßnahmen gelten den Unternehmen, es ist aber trotzdem mit erneuten Auswirkungen auf Fahrgäste zu rechnen, die in ihrer Qualität variieren können“, sagte Büddicker. Tolle Aussichten für NRW…
ÖPNV in NRW: Streik-Hammer! Für Pendler kommt es dicke
Hintergrund sind die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Verdi NRW hatte die Verhandlungen zum Manteltarifvertrag nach der dritten Verhandlungsrunde Mitte März in Dortmund für gescheitert erklärt. Daraufhin hatte die Gewerkschaft ihre Mitglieder zur Urabstimmung aufgerufen.
Die Gewerkschaft fordert zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen. Der kommunale Arbeitgeberverband (KAV) hatte auf einen engen Finanzspielraum und eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März hingewiesen. Der Arbeitgeberverband hatte das Scheitern der Tarifverhandlungen zuletzt mit „unerfüllbaren Forderungen“ erklärt.
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Streiks gab es schon im Februar und März
Im Februar und März hatte Verdi NRW mit mehreren Warnstreikaufrufen den öffentlichen Nahverkehr in NRW über jeweils einen oder zwei Tage weitgehend lahmgelegt. Rund 30 kommunale Verkehrsbetriebe wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund) oder die Stadtwerke Münster waren betroffen. Straßenbahnen und U-Bahnen blieben in den Depots. Zumeist fuhr nur ein kleiner Teil der Linienbusse in den Streikregionen, die von privaten Subunternehmen betrieben werden. (mit dpa)