Millionen Pendler haben jetzt wieder schlechte Karten, wenn sie in NRW und in anderen Bundesländern mit Bus und Bahn an ihr Ziel kommen wollen. Am Donnerstagmorgen (29. Februar) begann bereits mit Betriebsbeginn zwischen 3 und 4 Uhr der Warnstreik. Verdi hat erneut zum Streik aufgerufen. Bis auf Bayern geht dieses Mal geht im ÖPNV für zwei Tage bis zum Betriebsbeginn am Samstagmorgen (2. März) nicht mehr viel.
Zum dritten Mal in diesem Jahr greift die Gewerkschaft wieder zu drastischen Maßnahmen – sehr zum Unmut von Pendlern in NRW und Umgebung, die nun wieder vor Herausforderungen gestellt werden, wenn sie zur Schule oder Arbeit gelangen wollen. Ihnen platzt am Donnerstagmorgen bereits der Kragen.
+++ Mehr Infos zum Streik-Geschehen in NRW: Busse und Bahnen stehen erneut still – an diesen beiden Tagen +++
ÖPNV-Streik in NRW: Streikbeteiligung besonders hoch
Bereits Anfang und Mitte Februar fuhr in NRW für 24 Stunden kein Bus und keine Bahn. Jetzt sind es 48 Stunden! Zwei Tage lang bleiben in ganz NRW Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse in ihren Depots.
Nur ein kleiner Teil der Busse fährt am Donnerstag. Die Chance, jetzt im öffentlichen Nahverkehr an sein Ziel zu kommen, ist gering. Nur der Notbetrieb könnte für viele jetzt die einzige Lösung des Problems sein.
Laut Informationen von Verdi sei die Streikbeteiligung dieses Mal besonders hoch. Rund 1300 Beschäftigte aus Verkehrsbetrieben legen von Donnerstag an wieder ihre Arbeit nieder. Darunter die KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund), die Stadtwerke Münster, die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) und moBiel (Bielefeld).
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Hintergrund der erneuten Warnstreiks in NRW sind die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in kommunalen Verkehrsbetrieben. Zwei Verhandlungsrunden zum sogenannten Manteltarifvertrag sind bislang ohne Ergebnis geblieben.
Pendler außer sich: „Langsam reicht es“
Doch während die Bus- und Bahnfahrer für ihre Rechte einstehen, bleiben die Pendler abermals im Regen stehen. Und das gefällt ihnen auch dieses Mal wieder überhaupt nicht. „Frechheit“, kann eine Frau ihren Zorn auf Facebook unter der Streikankündigung dieser Redaktion nicht zurückhalten. Andere werden sogar noch drastischer und bezeichnen Verdi als „Kirmesladen“. „Bezahlt die Verdi dann auch mein Ticket? So langsam reicht es“, wird auch eine weitere Pendlerin deutlich.
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„Schämen sollten die sich“, kann sich auch ein anderer nicht verkneifen. „Meinem Chef ist das egal, ob gestreikt wird, ich habe zu erscheinen, egal wie“, meldet sich eine verzweifelte Rheinbahn-Kundin zu Wort. „Ey so langsam reicht das mit eurem streiken, wie viel Urlaub soll man noch nehmen? Das Jahr ist noch lang“ oder „Absolut kein Verständnis mehr“, ist auch unter den Streikankündigungen der Ruhrbahn und der Verkehrsgesellschaft Duisburg in den sozialen Netzwerken zu lesen.
Doch unter den wütenden Kommentaren sind auch viele verständnisvolle Nachrichten zu lesen. „Volle Solidarität mit den Streikenden“oder „Viel Erfolg“ ist so etwa auch vermehrt zu lesen. So langsam dürften sich viele an das Streikgeschehen – ob im ÖPNV in NRW oder Fernverkehr – ja auch gewöhnt haben. Denn derzeit gilt bekanntlich: Nach dem Streik ist schon vor dem nächsten Streik.