Der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag (22. April) löste eine weltweite Welle der Trauer aus (hier mehr lesen). Doch nicht nur Katholiken sind von dem Ableben des Pontifex tief getroffen, auch im Vatikan gibt es neben der Organisation der Beerdigung jetzt einiges zu regeln.
Neben den Emotionen um den Tod des Papstes beschäftigt viele Gläubige und Mitglieder des Kirchenapparates jetzt nämlich auch die Frage, wer das nächste Oberhaupt der Katholischen Kirche wird. Bei diesem Thema wird auch zwei Kardinälen aus NRW eine wichtige Rolle zuteil werden.
Zwei Kardinäle aus NRW bestimmen über neuen Papst
Mitten in der Trauer um den gestorbenen Papst Franziskus ist im Vatikan auch eine detaillierte Organisationsmaschine angesprungen. So wird nicht nur die Beerdigung des 88-Jährigen geplant, sondern auch die anstehende Konklave – also die Wahl eines neuen Papstes – organisiert.
Zu diesem Zweck kommen Kardinäle aus aller Welt, die nicht älter als 80 Jahre alt sind, in den Vatikan nach Rom in Italien. Die größte Gruppe der stimmberechtigen Kardinäle stammt aus Europa, aus Deutschland kommen mit Gerhard Ludwig Müller, Reinhard Marx (Erzbischof von München und Freising) und Rainer Maria Woelki (Erzbischof von Köln) drei Amtsträger. Obwohl Marx in München aktiv ist, stammt er wie aus NRW, genauer aus Geseke.
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NRW: Könnten Kardinäle selbst Papst werden?
Sowohl Marx als auch Woelki werden also schon bald in den Vatikan-Staat reisen, um ihre Wahlpflicht zu erfüllen. Selbst Chancen auf den Posten als Papst haben sie laut Experten allerdings eher nicht. „Deutschland steht aktuell nicht im Fokus. Man hatte mit Benedikt XVI. bereits einen deutschen Papst. Jetzt liegt die Aufmerksamkeit eher auf Europa oder Italien“, erklärt Vatikan-Experte Marco Politi gegenüber „T-Online“.
Dazu ist zumindest Kardinal Woelki, der seit 2014 Kölner Erzbischof ist, auch nicht unumstritten. Als 2018 einige Missbrauchsfälle seitens Priester der katholischen Kirche an die Öffentlichkeit gelangen, fiel Woelki durch fehlende Kommunikation auf, soll auch selbst Taten vertuscht haben. Sogar Papst Franziskus kritisierte den heute 68-Jährigen. Dieser bot dem Pontifex 2022 einen Amtsverzicht an, der jedoch nie angenommen wurde.
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Auch Reinhard Marx kam in der Missbrauchsthematik nicht gut weg, soll mehreren Verdachtsfällen nicht angemessen nachgegangen sein, sodass es zur Verjährung kam. Der Westfale bot Papst Franziskus im Sommer 2021 ebenfalls seinen Rücktritt an, wurde von dem Kirchenoberhaupt allerdings stattdessen dazu ermutigt, sein Amt weiterhin zu tragen und es in Zukunft besser zu machen.