Seit Mittwoch (15. Januar) sitzt ein 36-Jähriger aus Sachsen im Kölner Landgericht auf der Anklagebank. Der Vorwurf gegen ihn: Er soll in der Silvester-Nacht 2022/2023 einen 34-Jährigen aus Wesseling (NRW) vergewaltigt haben – und das in einem Hotel im Phantasialand.
Eine Gruppe von vier Männern hatte den Freizeitpark besucht, um dort gemeinsam Silvester zu feiern. Der 34-Jährige aus Wesseling und ein weiterer Mann aus der Gruppe waren ein Paar. Der Jahreswechsel soll laut Anklageschrift ein fürchterliches Ende genommen haben. Zum Prozessauftakt kamen nun erschreckende Details zu der besagten Nacht im Phantasialand-Hotel „Ling Bao“ ans Licht.
Phantasialand: Mann (34) im Hotel mutmaßlich vergewaltigt
Wie unter anderem der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtet, hatten sich die vier Männer über einen Chatroom für Homosexuelle mit Vorlieben für Hundemasken kennengelernt. Über den gemeinsamen Fetisch hatte man sich ausgetauscht und sich zu einem gemeinsamen Abend an Silvester im Phantasialand getroffen. Zur Übernachtung hatten die Männer ein Vierbettzimmer in besagtem Hotel gebucht.
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Über den Abend hinweg soll der 36-Jährige aus Sachsen dann wiederholt Avancen gegenüber dem zwei Jahre jüngeren Mann aus Wesseling gemacht haben – obwohl letzterer mit seinem Lebensgefährten vor Ort war. Der 34-Jährige sei allerdings nicht auf die Annäherungsversuche eingegangen und habe auch klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass er keinen Geschlechtsverkehr mit dem Angeklagten haben wolle. Dennoch sei dieser ihm sogar bis auf die Toilette gefolgt. Auf einen „Filmriss“ bei dem 34-Jährigen nach starkem Alkoholkonsum sei schließlich die Vergewaltigung gefolgt.
Phantasialand: Angeklagter soll Opfer bezichtigt haben
Laut Anklageschrift sei dem 36-jährigen Beschuldigten bewusst gewesen, dass der 34-Jährige zu betrunken gewesen sei, um dem Sex zustimmen zu können. So soll dieser seiner letzten Erinnerung nach eine Panikattacke gehabt haben. Am Morgen fand die Polizei ihn dann immer noch stark alkoholisiert auf einem blutverschmierten Bett im Hotelzimmer.
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Der 34-Jährige musste mit auf die Wache. Denn der 36-jährige Angeklagte hatte zunächst angezeigt, selbst von ihm vergewaltigt worden zu sein. Erst Tage später erbrachten die Spuren den Beweis, dass es genau andersherum war. Der 34-Jährige soll demnach nicht der Täter, sondern das Opfer gewesen sein.
Eine Entwicklung mit verheerenden Folgen. Denn in der Zwischenzeit hatte das mutmaßliche Opfer aus Verzweiflung versucht, sich das Leben zu nehmen. Der 34-Jährige hatte schon einen Abschiedsbrief aufgesetzt und wollte in den Rhein springen, weil er sich aufgrund seiner Trunkenheit mitschuldig an der Tat fühlte, wie er vor Gericht unter Tränen aussagte. Für den weiteren Prozess sind 13 Verhandlungstage angesetzt.
>>Anmerkung der Redaktion<<
Zum Schutz der betroffenen Familien berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wer unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet oder jemanden kennt, der daran leidet, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.