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Sauerland: Polizist tritt Mann von hinten in die Beine – jetzt drohen ihm Konsequenzen

Sauerland: Polizist tritt Mann von hinten in die Beine – jetzt drohen ihm Konsequenzen

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Bei einer Verkehrskontrolle hat ein Polizist einen Mann getreten. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung. (Symbolbild) Foto: imago

Bei einer außer Kontrolle geratenen Verkehrskontrolle im sauerländischen Plettenberg soll ein Polizist einen Mann (21) in der vergangenen Woche (26.Februar) körperlich angegriffen haben. Ein Handyvideo, das den Tritt dokumentiert, sorgte in den Sozialen Medien für Aufruhr. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Hagen die Ermittlungen gegen den Polizeibeamten wegen Körperverletzung eingeleitet.

Darüber berichtete das Online-Portal come-on.de aus Plettenberg zuerst und veröffentlichte auch das Video. Dieses zeige aber „nur eine kurze Sequenz und bildet nicht den Gesamtsachverhalt ab“, teilte die Polizei im Märkischen Kreis am Donnerstag mit. Ein Sprecher der Behörde sagte auf Anfrage, in dem Ausschnitt sei zu sehen, wie ein Beamter einen Mann (21) gegen das Bein trete. Weitere Angaben wurden zunächst nicht gemacht.

Plettenberg: Ermittlungen gegen Polizisten wegen Körperverletzung eingeleitet

Der 21-Jährige sei nach dem Tritt zum Arzt gegangen. Das teilte er der Zeitung Süderländer Tageblatt (come-on.de) mit. Er habe sich eine Blessur am Rücken und eine Schramme an seinem Bein dokumentieren lassen. Die soll er sich beim Sturz gegen das Auto zugezogen haben. Er sagte auch, dass er zum Glück noch den Kopf eingezogen hatte.

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Wie der WDR jetzt mitteilt, werde nun auch gegen die Insassen des Autos wegen Widerstands ermittelt.

Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt auch gegen die Insassen des Autos wegen Widerstands

Das Video sei zur strafrechtlichen Prüfung an die Staatsanwaltschaft Hagen übersandt, das gesamte Verfahren zur Wahrung der Neutralität an die dortigen Ermittlungsbehörden abgegeben worden. Noch habe man in Hagen das beschlagnahmte Handy nicht entsperrt. Dort warte man auf einen richterlichen Beschluss.

Die Kontrolle am Dienstag (26. Februar) war laut Polizei eskaliert. Der 23-jährige Fahrer habe zunächst sämtliche Anhaltezeichen des hinter ihm fahrenden Streifenwagens ignoriert, eine „Substanz“ sei aus dem Fenster entsorgt worden, berichtete die Polizei.

Die Insassen des Autos hätten sich „äußerst aggressiv verhalten“

Zwei der fünf Insassen zwischen 21 und 25 Jahren hätten sich dann „äußerst aggressiv“ verhalten, einer habe die Beamten beschimpft und bedroht. Nur mithilfe von Verstärkung habe man die Männer unter Kontrolle bringen können. Die Polizei hatte zuerst mitgeteilt, sie ermittele wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Gefährdung des Straßenverkehrs. Das werde nun von Hagen aus getan.

Dann wurde der Polizei aber vorgeworfen, unangemessen vorgegangen zu sein, sagte der Sprecher der Kreisbehörde in der vergangenen Woche. Man nehme die Kritik ernst und sei „an einer sachlichen Aufklärung des Vorfalls interessiert“, hieß es von Seiten der Polizei. (dpa, js)