Schock-Vorfall in Ratingen (NRW)! Am Donnerstagvormittag (11. Mai) wurden Rettungskräfte zu einem Hochhaus gerufen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, kam es zu einer Explosion in der betroffenen Wohnung. Die Polizei spricht mittlerweile von einem gezielten Angriff auf Einsatzkräfte.
Dabei erlitten mehrere Menschen zum Teil schwerste Verbrennungen – darunter vor allem Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Fünf von ihnen liegen im Koma, schweben weiter in Lebensgefahr. 26 weitere sind verletzt, vier davon schwer. Die Ermittler entdeckten außerdem eine Frauenleiche in der Wohnung. Später stießen die Beamten noch auf eine weitere Leiche in dem Hochhaus. Hier kannst du die Entwicklungen der Tage nach dem Anschlag im Newsblog nachlesen.
Anschlag in Ratingen: Neue Details werfen Fragen auf
Donnerstag, 18. Mai:
8.10 Uhr: Eine Woche nach dem schrecklichen Vorfall in Ratingen schweben eine Polizistin und ein Rettungshelfer noch immer in Lebensgefahr. Laut NRW-Innenminister Herbert Reul befinden sie sich mit schwersten Verletzungen noch immer im künstlichen Koma. Weitere Einsatzkräfte liegen noch auf der Intensivstation. „Der Genesungsprozess wird bei einigen voraussichtlich sehr, sehr lange andauern“, so Reul.
Das Motiv des mutmaßlichen Täters ist derweil noch immer nicht vollständig klar. In der Wohnung des 57-Jährigen wurden Notizen gefunden, wonach der Mann wohl Verschwörungstheorien anhing. „Vielleicht werden wir die Frage nach dem Warum aber auch am Ende der Ermittlungen nicht abschließend beantworten können“, räumt Herbert Reul ein. Es zeige sich allerdings jetzt schon, dass der Mann offenbar Vorbereitungen getroffen habe, „um heimtückisch Menschen zu verletzen oder gar zu töten“.
Sonntag, 14. Mai:
16.57 Uhr: Alle lebensgefährlich Verletzten überlebten auch die dritte Nacht nach dem mutmaßlichen Mordanschlag, teilte ein Sprecher der Polizei Düsseldorf mit.
13.03 Uhr: Nach der verheerenden Explosion haben mehr als 800 Menschen in Ratingen an einer Solidaritätskundgebung für die verletzten Einsatzkräfte teilgenommen. Das sagte ein Polizeisprecher in Mettmann am Sonntag. Zahlreiche Kerzen wurden aufgestellt. Zu der Kundgebung und Mahnwache auf dem Marktplatz am Samstag hatte eine Ratinger Bürgerin aufgerufen.
Samstag, 13. Mai:
19.02 Uhr: Am Samstagnachmittag versammelten sich mehr als 800 Menschen auf dem Marktplatz in Ratingen. Sie legten Blumen und Kerzen nieder, um ihre Anteilnahme und ihr Mitgefühl für die im Koma liegenden Einsatzkräfte zum Ausdruck zu bringen. Der kleine Leon (10) erzählt „Bild“, wie sehr in die Vorfälle geschockt haben: „Mein Onkel ist auch bei der Feuerwehr, ich fand das alles so schrecklich. Zusammen mit meiner Mama habe ich diese beiden Kerzen für die Verletzten gemacht und sie der Polizei geschenkt.“
15.01 Uhr: Der Fall zieht jetzt immer weitere Kreise. So hat die Opposition im NRW-Landtag angekündigt, wegen des Falls eine Sondersitzung des Innenausschusses zu beantragen. SPD-Sprecherin Christina Kampmann will wissen, ob die Einsatzkräfte, die am Donnerstag zu einer „hilflosen Person“ gerufen wurden, darüber informiert wurden, dass dort ein Gewalttäter wohnt, gegen den ein Haftbefehl vorlag. Außerdem will die Opposition wissen, was es mit der Verbindung des Verdächtigen zur Prepper-Szene auf sich hat. Er soll auch Corona-Leugner sein.
14.32 Uhr: Die Information, dass gegen den Tatverdächtigen ein Haftbefehl vorlag, kursierte noch während des SEK-Einsatzes in Ratingen. Später bestätigte die Polizei, dass der 57-Jährige wegen ausbleibender Geldstrafen eine Haftstrafe antreten sollte. Jetzt erst sickerte durch, dass er die Geldstrafen aufgrund von Gewaltdelikten zahlen sollte. Es handelte sich also um einen polizeibekannten Gewalttäter. Diese Information wirft Fragen auf. Mehr dazu hier >>>
Nachbarn packen über Verdächtigen aus
11.08 Uhr: Immer mehr Details aus dem Leben des Verdächtigen kommen ans Tageslicht. Nachbarn beschreiben ihn als zurückgezogen. Es soll aber auch zu Gewaltausbrüchen gekommen sein. Einige berichten von einem Wendepunkt in seinem Leben, nachdem er sich psychisch verändert haben soll. Mehr dazu hier >>>
8.15 Uhr: Zwei Tage nach dem verheerenden Anschlag auf Einsatzkräfte in Ratingen sitzt der Schock bei allen Rettern im Land tief. Ein vermeintlicher Routineeinsatz stellte sich als Hinterhalt heraus. Kein Wunder, dass so manche Einsatzkraft in nächster Zeit mit einem mulmigen Gefühl ausrücken könnte. Das kann sich auch NRW-Innenminister Herbert Reul vorstellen, der sich am Freitag in einem internen Schreiben an Polizeibeamte wendete: „Für den Moment habe ich nur eine Bitte: Passen Sie gut auf sich und Ihre Kolleginnen und Kollegen auf!“ Weiter heißt es in dem internen Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt: „Dieser furchtbare Einsatz macht mich zutiefst betroffen – und ehrlich gesagt auch wütend. Alle Kräfte hatten nur Gutes im Sinn, sie haben sich dem Dienst für die Gesellschaft verschrieben und wollten nur helfen. Doch hier wurden Retter und Helfer selbst zu Opfern.“ Dass der mutmaßliche Täter festgenommen ist, sei nur ein schwacher Trost. „Es sind noch so viele Fragen offen – allen voran die Frage nach dem ‚Wieso?’“, so Reul.
Freitag, 12. Mai:
21.42 Uhr: Mehr und mehr Details über den mutmaßlichen Täter sind mittlerweile ans Tageslicht gekommen. Der 57-Jährige gehöre der Prepper-Szene an, sagte eine leitende Ermittlerin der Polizei. Er habe Vorräte etwa von Toilettenpapier angelegt. Im Keller des Hochhauses machten die Beamten weitere schockierende Entdeckungen (mehr hier). Als Prepper, abgeleitet vom englischen „prepare“ (vorbereiten), werden Menschen bezeichnet, die sich auf das Überleben im Katastrophenfall vorbereiten. Weiter sagte die Ermittlerin: „Wir haben Hinweise darauf, dass er auch ein Corona-Leugner ist, konkrete Hinweise darauf.“ Ob es einen Zusammenhang zur Tat gebe, sei nicht geklärt. Zum Anschlag auf die Einsatzkräfte habe er sich bislang nicht geäußert. Einen Anwalt wollte er nicht. Ihm sei dennoch ein Pflichtverteidiger zur Seite gestellt worden.
Ratingen: Beamte schon vor Explosion im Hochhaus
20.23 Uhr: Bundesweit herrscht Fassungslosigkeit über den Anschlag auf die Einsatzkräfte in Ratingen. Die Polizeistiftung hat eine Soforthilfe von 10.000 Euro für die Familien der Verletzten bereitgestellt und ruft über Facebook zu Spenden auf:
19.07 Uhr: In der Zwischenzeit sind immer mehr Details zu dem schockierenden Großeinsatz in Ratingen durchgesickert. Nach Angaben der Polizei hatte der mutmaßliche Täter nach dem Anschlag vom Balkon aus auf anrückenden Spezialeinsatzkräfte eingebrüllt. Danach spielten sich irre Szenen ab >>>
17.28 Uhr: Am Nachmittag hat die Polizei enthüllt, dass Beamte den Tatverdächtigen schon vor einigen Tagen aufgesucht hatten. Mehr dazu hier >>>
Anschlag mit ätzender Flüssigkeit?
16.19 Uhr: Weitere dramatische Details des Einsatzes: Bei der Explosion hatte einer der Beamten seine Dienstwaffe verloren. Danach soll der 56-Jährige seine Wohnung angezündet haben. Aufgrund der Gefahrenlage sei ein Zugriff zunächst nicht möglich gewesen. Spezialeinsatzkräfte (SEK) riegelten das 9. und 10. Stockwerk hermetisch ab. Als klar war, dass ein Zugriff technisch möglich ist, rückte das SEK in die Wohnung und überwältigte den Mann. Entgegen bisheriger Berichte soll sich der Tatverdächtige dabei nur leichte und keine schweren Verletzungen zugezogen haben.
16.10 Uhr: Die Details des Einsatzes machen sprachlos. Als die Einsatzkräfte in dem engen Flur vor der Wohnung des Tatverdächtigen standen, sei ihnen ein gewaltiger Feuerball entgegengekommen. Die Verletzungsbilder bei den Einsatzkräften lassen den Schluss zu, dass der Tatverdächtige nicht nur eine brennbare Flüssigkeit, sondern womöglich auch eine ätzende Flüssigkeit oder Gase zugemischt haben könnte. Die Einsatzkräfte seien sprichwörtlich in Brand gesteckt worden und hatten sich in Flammen stehend ins Freie gerettet!
15.54 Uhr: Zur Stunde informieren Polizei, Staatsanwaltschaft, Feuerwehr und Kreis über den gestrigen Einsatz. Die Behörden bestätigen den Angriff auf die Einsatzkräfte. Demnach soll der 56-Jährige zweifelsfrei die Explosion herbeigeführt haben. Die Ermittler gehen nicht von einer Schuldunfähigkeit des Tatverdächtigen aus. Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl unter anderem wegen versuchten Mordes in neun Fällen beantragt.
Weiteres Todesopfer in Ratinger Hochhaus entdeckt
15.30 Uhr: Der schreckliche Vorfall in Ratingen hat ein zweites Todesopfer gefordert. Durch die hochgefährliche Lage und die damit verbundene Abriegelung des Tatorts konnte eine pflegebedürftige Person nicht mehr erreicht werden. Die Einzelheiten zu diesem tragischen Todesfall hier.
14.10 Uhr: Am Tag nach dem Einsatz veröffentlichte die Feuerwehr Ratingen erschreckende Details zum Gesundheitszustand der verletzten Einsatzkräfte: “ Derzeit befinden sich die Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr und Rettungsdienst in Spezialkliniken in Köln, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf und Bochum. Fünf Kollegen befinden sich zum aktuellen Zeitpunkt im künstlichen Koma. Teilweise erlitten die Kollegen Verbrennungen von bis zu 40% der Körperoberfläche“
12.15 Uhr: Die Polizei Düsseldorf und die Staatsanwaltschaft wollen am heutigen Freitag um 15.30 Uhr in einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Ermittlungen informieren.
10.59 Uhr: Der Verdächtige war der Polizei bereits bekannt. Wegen eines nicht gezahlten Geldbetrags habe ein Vollstreckungshaftbefehl gegen ihn vorgelegen, sagte Laura Neumann, Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Er habe auch Voreintragungen, „aber nichts Einschlägiges, nichts Vergleichbares“, sagte sie.
Ob der Mann inzwischen vernommen werden konnte und Angaben zu seinem Motiv gemacht hat, wollten die Behörden zunächst nicht mitteilen. Ein Polizeisprecher sagte, die Wohnung, in der sich die Explosion ereignete, könne erst an diesem Freitag von Tatort-Spezialisten betreten werden. „Da gab es ja Löscharbeiten und viel Löschwasser, das erst beseitigt werden musste“, sagte ein Polizeisprecher.
7.45 Uhr: Nach der Explosion in einem Ratinger Hochhaus hat sich Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul vorsichtig zu Motiv des mutmaßlichen Täters geäußert. Zu einem möglichen Corona-Leugner-Hintergrund sagte der CDU-Politiker am Freitagmorgen dem Radiosender „WDR2“: „Da bin ich nicht ganz sicher.“ Der Mann sei auch kriminell auffällig gewesen, allerdings nur mit kleineren Delikten.
Reul hatte am Donnerstag noch gesagt, der 57-jährige Deutsche habe sich „im Corona-Leugner-Umfeld gedanklich aufgehalten“. Dies hätten erste Recherchen in sozialen Medien ergeben. Nach Medienberichten könnte es sich dabei aber auch um eine Namensverwechselung handeln. Diese Möglichkeit bestätigte auch ein Sprecher der Polizei Düsseldorf auf dpa-Nachfrage.
Zum Zustand der schwer verletzten Einsatzkräfte nach der Explosion in Ratingen gibt es am Freitagmorgen keine neuen Erkenntnisse. Reul wisse da „leider auch nicht mehr“. Und weiter: „Was ich damit weiß, klingt nicht gut.“
7.20 Uhr: Auf Nachfrage von DER WESTEN teilte die Polizei Düsseldorf am Freitagmorgen mit, dass der Zustand der lebensgefährlich verletzten Einsatzkräfte „unverändert schlecht“ sei – jedoch sei glücklicherweise noch niemand verstorben. Nun müsse sich zeigen, wie man in den Ermittlungen weiter vorgehen wolle. „Die Tat ist eigentlich klar“, hieß es jedoch von einem Polizeisprecher. „Wir wissen, wer. Wir wissen, wie. Jetzt müssen nur noch Detailfragen geklärt werden.“
Die Wohnungen vom Erdgeschoss bis zur neunten Etage des Ratinger Mehrfamilienhauses seien für ihre Bewohner wieder frei zugänglich. Nur die zehnte Etage, in der es zur Explosion kam, ist weiterhin dicht.
6.30 Uhr: Auch am Morgen nach den schrecklichen Ereignissen in Ratingen sind noch viele Fragen offen. Wie konnte es zu der Explosion kommen? War es tatsächlich ein gezielter Hinterhalt des 57-jährigen Bewohners? Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt gerade, ob es sich um versuchten Totschlag oder gar um versuchten Mord handelt.
Auch die Identität der Frauenleiche in der Wohnung ist noch immer ungeklärt. Die Frau soll allerdings laut dpa schon seit längerer Zeit tot sein.
Ratingen: Staatsanwaltschaft wertet Tat als „mehrfach versuchten Mord“
21.09 Uhr: Die Polizei hat in einer Mitteilung am Abend die Angaben zu den verletzten Personen aktualisiert. Daraus geht hervor, dass eine Polizeibeamtin (25 Jahre) und ein Polizeibeamter (29 Jahre) derzeit in Lebensgefahr schweben, 22 weitere Polizisten trugen leichte Verletzungen davon. Von den Einsatzkräften der Feuerwehr wurden sieben Personen verletzt, davon drei lebensgefährlich und vier schwer.
19.44 Uhr: Bei mehreren verletzten Einsatzkräften besteht am Abend weiterhin Lebensgefahr. „Wir wünschen allen verletzten Einsatzkräften baldige und vollständige Genesung und hoffen sehr, dass alle Einsatzkräfte diesen Angriff überleben. Die gesamte Familie der Gefahrenabwehr in Nordrhein-Westfalen hält heute inne und ist in Gedanken bei den Verletzten und deren Familien“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Feuerwehren in NRW, Dr. Jan Heinisch, der selbst Leiter der Feuerwehr in Ratingens Nachbarstadt Heiligenhaus ist.
Der Schutz der Einsatzkräfte gewinnt in Deutschland längst an Bedeutung. Heinisch erklärt weiter: „Unter “Gefahren der Einsatzstelle‘ haben wir früher eher technische Gefahren wie Brandausbreitung oder die Möglichkeit eines Stromschlags verstanden. Dass nunmehr immer häufiger Gefahren für Einsatzkräfte von Menschen ausgehen oder erzeugt werden, ist eine neue Dimension. Jede verletzte Einsatzkraft, jeder Einzelfall ist ein Fall zu viel. Heute sind wir zunächst einfach nur fassungslos und haben Mühe, die richtigen Worte zu finden. Unsere tiefste Verbundenheit gehört der Feuerwehr Ratingen, der Polizei und allen eingesetzten Kräften des Rettungsdienstes.“
18.45 Uhr: „Es gab sofort eine Explosion. Unmittelbar.“ Den Einsatzkräften schlug ein „massiver Feuerball“ entgegen, berichtete der zuerst eingetroffene Einsatzleiter der Feuerwehr Ratingen, René Schubert. Sie sollen sich alle noch selbst aus dem Haus gerettet haben, unter ihnen auch der Hausmeister, der ebenfalls vor Ort war (hier mehr).
18.38 Uhr: Auch der Sprecher der Polizei Düsseldorf, Raimund Dockter, meldet sich nach dem Großeinsatz jetzt zu Wort. Laut seinen Angaben sollen die Einsatzkräfte aufgrund des Verdachts, dass sich eine hilflose Person in der Wohnung befinden würde, in die Wohnung in Ratingen-West am Donnerstagvormittag (11. Mai) gerufen worden. Darauf hätte ein überquellender Briefkasten hingedeutet. Nachdem die Einsatzkräfte vor der Wohnung eingetroffen waren, habe der mutmaßliche Täter die Tür aufgerissen. Unmittelbar sei die Explosion gefolgt.
„Dadurch wurden insgesamt sieben Feuerwehrleute zum Teil lebensgefährlich verletzt. Zwei Polizeibeamte, eine 25-Jährige und ein 29-Jähriger wurden beide lebensgefährlich verletzt.“ Kurze Zeit später sei der Tatverdächtige leicht verletzt und unter Widerstand festgenommen worden. Kurz zuvor habe er noch Feuer in der Wohnung gelegt. „Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wertet die Tat als mehrfachen versuchten Mord.“ Die Ermittlungen dauern an. Mehr Informationen könnten Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit noch nicht mitteilen.
18.20 Uhr: Innenminister Reul zeigt sich nach den Vorfällen an der Berliner Straße in Ratingen-West erschüttert. “Es ist ungeheuerlich, nicht nachvollziehbar, was hier eigentlich los ist, wie Menschen mit Menschen umgehen“, so Reul. „Jetzt sind sie im Krankenhaus und kämpfen um ihr Leben. Ich bin wirklich zornig und traurig.“
18 Uhr: Auch Bundesministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich nach der Explosion in Ratingen zu Wort gemeldet. „Das ist wirklich etwas unvorstellbar Schreckliches für diejenigen, die sich Tag für Tag für andere Menschen und für deren Sicherheit einsetzen“, sagte Faeser. Schlimm sei auch, dass es bei einem Routineeinsatz zu so einem schrecklichen Ereignis gekommen sei. Faeser sagte, sie habe mit Reul telefoniert, sich informiert und ihm die volle Unterstützung der Bundesregierung zugesagt.
17.49 Uhr: Wie unser Reporter vor Ort berichtet, ist NRW-Innenminister Herbert Reul soeben in Ratingen eingetroffen.
Ratingen: Aufnahmen zeigen Schockierendes
17.42 Uhr: Nach neuesten Erkenntnissen deute der Zustand der Leiche darauf hin, dass die tote Frau bereits schon länger tot in der Hochhaus-Wohnung gelegen hatte, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.
17.25 Uhr: Unser Reporter vor Ort hat Aufnahmen erhalten, die das Ausmaß der Explosionen verdeutlichen. Darin sind Knallgeräusche – mutmaßlich von Blendgranaten – zu hören. Aus der Hochhaus-Wohnung drang infolge eine riesige Rauchwolke.
16.54 Uhr: Nach wie vor hält die Großlage in Ratingen die Ermittler und die Feuerwehr in Alarm. Über 100 Autos der Einsatzkräfte sollen laut unserem Reporter auf einem nahegelegenen Netto-Parkplatz stehen. Aus allen Regionen wurden Einsatzkräfte mobilisiert. Feuerwehr-Kameraden haben ihre Arbeiten auf dem Dach des Hochhauses nach wie vor noch nicht beendet, obwohl der Brand in der Wohnung zeitnah gelöscht werden konnte.
Ratingen: Frauenleiche in Wohnung entdeckt
16.33 Uhr: Wie Diane Dulischewski, Sprecherin Kreispolizeibehörde Mettmann, gegenüber DER WESTEN berichtet seien die verletzten Einsatzkräfte mit Rettungshubschraubern in umliegende Krankenhäuser transportiert worden. „Aufgrund der unklaren Lage haben wir Spezialeinsatzkräfte alarmiert“, erklärt Dulischewski. Der 57-jährige Mann, der mutmaßlich für die Explosion verantwortlich ist, soll ebenfalls verletzt worden sein.
„Zudem haben wir in der Wohnung eine tote Frau gefunden. Wie sie verstorben ist, ob durch die Detonation oder ob ein anderer Hintergrund vorliegt, ist derzeit Gegenstand der aktuellen Entwicklungen“, berichtet die Polizei-Sprecherin. Die Kriminalpolizei untersuche aktuell die Hochhauswohnung und sei dabei, die Hintergründe der Tat aufzudecken.
16.17 Uhr: Nach Informationen von DER WESTEN wird NRW-Innenminister Herbert Reul gegen 17.30 Uhr vor dem Hochhaus in Ratingen eintreffen und sich offiziell zu den Vorfällen äußern. Bis dahin will sich die Polizei erst mal nicht weiter äußern.
16 Uhr: Neue Details nach der Festnahme des 57-jährigen Mannes werden bekannt. Wie ein Reporter von DER WESTEN vor Ort erfuhr, soll der mutmaßliche Täter kurz nach der Explosion rauchend auf dem Balkon der Wohnung gesichtet worden sein. Infolge soll er versucht haben, über die Balkone der Nachbarswohnungen vor den Einsatzkräften zu entkommen. Eine Polizisten wurde bei der Explosion schwer verletzt. Sie soll noch in Flammen stehend aus der Wohnung getragen worden sein.
Ratingen: Polizei nimmt 57-Jährigen fest
15.28 Uhr: Nach der Festnahme soll die Polizei in der Wohnung eine Leiche gefunden haben. Das sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags, wie „Focus“ als erstes berichtete.
15.15 Uhr: Bei dem 57-Jährigen soll es sich nach Informationen des „Spiegel“ um einen Corona-Leugner handeln.
14.57 Uhr: Es soll zu Knallgeräuschen mehrere Stunden nach dem Einsatz gekommen sein, berichten Reporter von vor Ort. Die Polizei hat die Wohnung gestürmt und dabei einen 60-jährigen Mann festgenommen. Der Mann sei verletzt. Ob er durch die Explosion oder bei der Festnahme verletzt worden sei, könne man derzeit nicht sagen, sagte die Polizeisprecherin
14.46 Uhr: Informationen der „Rheinischen Post“ zufolge soll der mutmaßliche Täter bereits per Haftbefehl gesucht worden sein. Das sei aber nicht Grund des Einsatzes gewesen. Auf dem Balkon der betreffenden Wohnung ist nach der Explosion eine Person gesichtet worden. Um wen es sich handelte, ist unklar.
14.14 Uhr: Innenminister Herbert Reul (CDU) zu den Verletzten: Nach bisherigen Erkenntnissen wurden zehn Feuerwehrleute und zwei Polizeibeamte zum Teil sehr schwer verletzt.
13.58 Uhr: In eine ersten Stellungnahme macht NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) Angaben zum Hergang: „Nachbarn haben darauf hingewiesen, dass der Briefkasten einer Wohnung überquillt. Es gab den Verdacht auf eine hilflose Person in der Wohnung.“ Als die Polizei kam, um nach dem Rechten zu sehen, wurde die Wohnungstür geöffnet.“ Ein Sohn und eine Mutter hielten sich demnach in der brennenden Wohnung auf. Der Mann löste mit einem unbekannten Gegenstand eine Detonation aus.“
13.57 Uhr: Am Nachmittag will sich voraussichtlich Bundesinnenministerin Nancy Faeser zu dem Vorfall äußern. Das berichtet das ZDF.
Ratingen: Scharfschützen nach Explosion in Position
13.40 Uhr: Mittlerweile haben sich zahlreiche Spezialkräfte der Polizei in Stellung gebracht – unter anderem auch Scharfschützen. Über die Hintergründe herrscht weiter Unklarheit.
13.35 Uhr: Über die genaue Anzahl der Verletzten gibt es bislang keine gesicherten Informationen. Gegenüber DER WESTEN bestätigte ein Sprecher der Polizei Düsseldorf mehrere verletzte Einsatzkräfte. Die Deutsche Presseagentur (dpa) spricht von zehn verletzten Einsatzkräften unter den Verletzten. Unbestätigten Informationen zufolge schweben Retter in Lebensgefahr.
Hinterhalt in Ratingen?
13.15 Uhr: Der Einsatz an dem Hochhaus in der Berlinerstraße läuft noch. Nach Informationen von DER WESTEN sind auch fünf Rettungshubschrauber vor Ort.
Laut einer Polizei-Sprecherin sind Hintergründe und Ursache der Explosion derzeit noch völlig unklar. Weil die Situation vollkommen unübersichtlich ist und auch ein gezielter Hinterhalt nicht ausgeschlossen werden kann, sind schwer ausgestattete Einsatzkräfte vor Ort.
Explosion nach Notruf in Ratingen
13.01 Uhr: Der Zwischenfall ereignete sich am Donnerstag gegen 11.15 Uhr in einem Hochhaus in der Berliner Straße in Ratingen-West. Wie eine Sprecherin der Polizei Ratingen gegenüber DER WESTEN erklärte, wurden die Einsatzkräfte wegen einer „hilflosen Person“ zu der betroffenen Wohnung gerufen.
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Als die Beamten mit Unterstützung der Feuerwehr eintrafen, kam es zu der Explosion. Bei dieser wurden mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt, darunter auch mehrere Einsatzkräfte. (mit dpa)