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Rettungsdienste drastisch unterbesetzt: Deshalb ist NRW besonders betroffen

Rettungsdienste drastisch unterbesetzt: Deshalb ist NRW besonders betroffen

Ruhrgebiet
Im Ruhrgebiet ist am Samstagnachmittag ein 83-jähriger Motorradfahrer tödlich verunglückt. (Symbolbild) Foto: imago/Agentur 54 Grad
  • Im Rettungsdienst herrscht akuter Fachkräftemangel
  • Gründe dafür sind sowohl der demographische Wandel, als auch die hohen Ausbildungskosten
  • Noch kann der Mangel gestemmt werden, allerdings müssen die Ausbildungen zügig voranschreiten

Laut DRK ist die Anzahl rettungsdienstlicher Einsätze in den vergangenen Jahren von 15 auf 18 Millionen angestiegen. Allerdings mangelt es immer mehr an ausgebildeten Fachkräften.

Auf die zahlenreichen Stellenausschreibungen fehlen die Bewerbungen von ausgebildeten Notfallsanitätern. Einem Berufsbild, welches es erst seit 2014 gibt.

Der Notfallsanitäter hat deutlich mehr Befugnisse am Einsatzort, als der bisherige Rettungsassistent und soll diesen bis 2026 ersetzen.

Rettungsassistenten haben noch bis zum 31. Dezember 2020 die Möglichkeit eine Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter zu absolvieren.

Fehlende Auszubildende

Dr. Tobias Eilers von den Johannitern spricht sich positiv über den Beruf aus: „Wir alle begrüßen die Einführung des neuen Berufsbildes.“

Und doch bleiben die Ausbildungsklassen leer.

Demographischer Wandel als zweischneidiges Schwert

Einerseits ist der demographische Wandel maßgeblich am Fachkräftemangel Schuld. Es gibt immer weniger junge Menschen, die sich auf die Ausbildungsplätze bewerben.

Noch ausschlaggebender sind jedoch die Kosten für die dreijährige Ausbildung. Diese belaufen sich auf bis zu 90.000 Euro.

Krankenkassen stellen sich quer

Eigentlich gibt es eine gesetzliche Vorgabe, laut der Krankenkassen die Refinanzierung der Ausbildung übernehmen müssen. In 15 von 16 Bundesländern ist dies mittlerweile auch der Fall.

Einzig in NRW weigern sich die Krankenkassen zur Zeit noch, die Kosten zu übernehmen. Daher bleiben die Kosten aktuell bei den Kommunen liegen, sofern sie sich dies leisten können.

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Die Ausbildungen müssen voranschreiten

Kann die Hilfsfrist von acht Minuten trotz Mangel an Fachkräften noch eingehalten werden? Tobias Eilers, Pressesprecher der Johanniter, äußerte sich dazu besorgt: „Noch ist diese in weiten Teilen von den Einsatzkräften kompensierbar.“

Das ist aber kein Grund zum Aufatmen, denn er sagte weiterhin: „Es ist jedoch klar, dass dies so nicht mehr lange gut gehen wird, wenn die Notfallsanitäter-Ausbildung nicht bald zügig voranschreitet.“

Wie kann der Fachkräftemangel aufgeholt werden?

DRK-Pressesprecherin Stefanie Kutschker stellt auf Nachfrage klar, dass vor allem die Finanzierung der Ausbildung sichergestellt werden muss.

Aktuelle Rettungsassistenten sollten die Möglichkeit der Ergänzungsprüfung ergreifen, um sich zum Notfallsanitäter weiterbilden zu lassen. (db)