Veröffentlicht inRegion

„Ruhr in Love“ – Notbremsung im Zug sorgt für Anreise-Chaos

„Ruhr in Love“ – Notbremsung im Zug sorgt für Anreise-Chaos

35.jpg
Ruhr in Love in Oberhausen Foto: Archiv/Ulla Emig, Funke Foto Services
Besucher des Festivals „Ruhr in Love“ haben am Samstag auf der Anreise einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Offenbar waren Züge zu voll.

Oberhausen/Duisburg. 

Chaotische Anreise zum Technofestival „Ruhr in Love“ in der Oberhausener Olga: In drei proppenvollen Zügen brach am Samstagmittag offenbar Panik aus – Fahrgäste zogen die Notbremse. Die Türen entriegelten sich automatisch, die Partyfans stiegen auf freier Strecke aus. Laut Bundespolizei liefen Hunderte Menschen auf die Gleise.

Hubschrauber lotst Partygäste von den Gleisen

Viele Fahrgäste hätten unter Drogen gestanden, mutmaßt die Polizei. Der Rettungsdienst war im Großeinsatz. Am Ende lotste ein Polizeihubschrauber die Menschen per Lautsprecherdurchsage von den Gleisen.

In einer Kettenreaktion waren drei Züge betroffen. Erst legte der RE5 aus Düsseldorf kurz vor dem Duisburger Hauptbahnhof auf freier Strecke eine Notbremsung hin – in der Folge bildete sich ein Zug-Stau: Zwei weitere Regionalexpresse mussten stoppen. Auch hier stiegen die Fahrgäste aus, weil es wohl zu voll und stickig war.

Die Sperrung dauerte fast zwei Stunden von 11.45 bis 13.30 Uhr, teilte ein Bahnsprecher mit. Die darauffolgenden Verspätungen zogen sich aber bis in den Abend: RE1, RE5 und RE11 waren aus dem Takt.

Zug zu voll – Zugführer verweigert Weiterfahrt

Ein weiterer Zwischenfall bei der Anreise zum „Ruhr in Love“: Am Hauptbahnhof Krefeld verweigerte der Zugführer eines RE11 am Mittag die Weiterfahrt und schlug Alarm: Es war zu voll. Die Polizei bat einige der Fahrgäste auszusteigen, um auf den nächsten Zug zu warten. Es kam laut Polizei auch zu Sachbeschädigungen im Zug. Auch hier kam es in der Folge zu Verspätungen.

Informationen, nach denen am Bahnhof Krefeld-Oppum ebenfalls in einem Zug die Notbremse gezogen wurde und die Fahrgäste ausstiegen, ließen sich nicht bestätigen.

Auf der Rückfahrt erneut großes Gedränge

Fast 48.000 Fans feierten beim „Ruhr in Love“. Letztes Jahr waren es rund 46.000 Besucher. Durch die Streckensperrungen der Bahn zog sich die Anreise bis in den späten Nachmittag. Ein Reisender kam ins Krankenhaus – er hatte sich einen Arm gebrochen, als er aus dem Zug gesprungen war. Zudem erlitten mehrere Fahrgäste Schürfwunden. (dae/WE)