Müll in der Natur und auf den Straßen ist ohnehin kein schöner Anblick – doch SIE machen zahlreiche Anwohner erst recht wütend. „Wilde Einkaufswagen“ trüben das Bild in den Städten im Ruhrgebiet.
Wenn du durch das Ruhrgebiet streifst, dann hast du sie bestimmt schon einmal gesehen: Einkaufswagen, die achtlos einfach abgestellt wurden. Doch was passiert mit diesen „wilden Einkaufswagen“ und wer ist für die Entfernung überhaupt zuständig? Wir haben uns in den Ruhrgebietsstädten umgehört.
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Ruhrgebiet kämpft gegen das Problem
Um das achtlose Abstellen von Einkaufswagen zu verhindern, wird von den Supermärkten und Discountern meist ein Euro Pfand auf die Wagen erhoben. So soll sichergestellt werden, dass der Wagen auch wieder zurück an seinem vorgesehenen Platz gestellt wird. So zumindest die Theorie. Funktionieren tut das nämlich nicht immer.
Auch in Gelsenkirchen kämpft man gegen das Problem. „Sobald wir Hinweise zu ‚wilden‘ Einkaufswagen erhalten, leiten wir diese mit der Aufforderung zur Beseitigung an das betroffene Unternehmen weiter. Seit einiger Zeit haben wir im städtischen Mängelmelder ‚GE-meldet‘ eine eigene Kategorie für die Meldung von Einkaufswagen eingerichtet. Hier gehen wöchentlich rund 100 Meldungen ein, wobei es sich teilweise aber um Dubletten handelt“, heißt es von einem Stadtsprecher aus Gelsenkirchen.
Mülheim: 238 Einkaufswagen im Stadtgebiet
In Absprache mit dem Einzelhandelsverband, den jeweiligen Händlern in Mülheim und der Stadt sammelt die Stadt Mülheim seit Juni 2023 herrenlose Einkaufwagen ein. Insgesamt waren es 238 Einkaufswagen im Stadtgebiet und 83 an Depotstandplätzen seit Juni letzten Jahres.
„Die Einzelhändler in Mülheim wurden vorab schriftlich über das neue Vorgehen informiert. Wenn wir Einkaufswagen eingesammelt haben, informieren wir das jeweilige Geschäft erneut. Diese haben die Möglichkeit die Wagen bei uns abzuholen oder sich diese von uns liefern zu lassen. Wenn das nach einer gewissen Frist nicht erfolgt ist, werden diese wieder dem Kreislauf hinzugefügt“, erklärt die Stadt Mülheim auf Nachfrage von DER WESTEN.
Bürger in Essen fühlen sich „massiv gestört“
Ähnlich wie Mülheim geht auch die Stadt Dortmund vor – allerdings ohne Frist für die Händler. „Ursprünglich wurden die Einkaufswagen gesammelt und auf dem Betriebshof der EDG zwischengelagert. Die Eigentümer hatten die Möglichkeit, die Einkaufswagen am Betriebshof der EDG abzuholen. Diese haben hiervon allerdings nie Gebrauch gemacht. Aus diesem Grund ist die EDG dazu übergegangen, die Einkaufswagen direkt – ohne Zwischenlagerung – der Verwertung zuzuführen.“
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Auch in Essen gehen zahlreiche Meldungen von Bürgern zu den sogenannten „wilden Einkaufswagen“ ein. „Die Wagen sind durchaus ein Thema, das uns als EBE beschäftigt und die Bürgerinnen und Bürger massiv stört.“