Es ist eine Tradition an vielen Gymnasien im Ruhrgebiet. Am letzten Schultag planen Abiturienten den sogenannten „Abistreich“. Dabei lassen sie sich viele Aktionen einfallen, um die jüngeren Jahrgänge und Lehrer zu ärgern.
Häufig wird dabei mit Wasserpistolen gespritzt, Eingänge der Schulgebäude mit Klebeband und Co. verbarrikadiert oder die Lautsprecherdurchsage gekapert. Am Freitag (12. April) haben die Abiturienten einer Schule im Ruhrgebiet allerdings ganz andere Geschütze aufgefahren.
Ruhrgebiet: Polizei-Einsatz nach Abistreich
Am Donnerstagabend gegen 18 Uhr war die Welt noch in Ordnung. Da hatte der Schulleiter der Hildegardis-Schule in Hagen das Schulgebäude als letzte Person verlassen. Am nächsten Morgen herrschte dann allerdings das pure Chaos.
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Als der Schulleiter am Freitagmorgen gegen 7 Uhr zurückkam, alarmierte er sofort die Polizei. Denn Teile der Schule standen unter Wasser. Die Ursache konnte schnell gefunden werden: Unbekannte hatten ein Waschbecken im dritten Obergeschoss des Gymnasiums mutwillig verstopft und den Wasserhahn aufgedreht. Das Wasser bahnte sich seinen Weg, es tropfte durch Böden und Decken in darunterliegende Klassenräume. Sogar im Erdgeschoss war es am Ende nass!
Waren es die Abiturienten?
An Unterricht war in vielen Klassenräumen nicht zu denken. Nach Informationen von „Radio Hagen“ wurden nur die Fünft- und Sechstklässler unterrichtet und Klausuren geschrieben. Ob und wie stark die Bausubstanz durch die Aktion in Mitleidenschaft gezogen worden und wie hoch der Schaden ist, muss noch ermittelt werden. Im Laufe des Tages soll entschieden werden, ob der Unterricht in der nächsten Woche wieder wie geplant stattfinden kann.
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Auch ist bislang unklar, wer hinter dem „Streich“ steckt. Ersten Ermittlungen der Polizei Hagen zufolge deutet einiges darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen dem „Abistreich“ und dem Schaden geben könnte. Die Ermittlungen dauern an.