Na, neue Immobilie gefällig? Wohnraum ist knapp und teuer. Das gilt in ganz Deutschland, das gilt aber auch und vor allem im Ruhrgebiet. Schnäppchenjäger schauen sich deshalb oft und gern bei Zwangsversteigerungen um. Hier kann man Immobilien finden, die zwar sehr renovierungsbedürftig sind, dafür aber auch ziemlich günstig.
Mitten im Ruhrgebiet gibt es jetzt ein Objekt zum Versteigern, das ziemlich viel Aufmerksamkeit erregt. Kein Wunder, ist es doch auch fensterlos, hat dicke Mauern und besteht aus Stahlbeton. In Hamm im Ruhrgebiet nämlich kommt ein Luftschutzbunker unter den Hammer! Mitsamt 770 Quadratmeter großem Grundstück. Und einem Verkehrswert von einem Euro…
Irres Immobilien-Angebot im Ruhrgebiet
Ein Gutachter, der vom Amtsgericht beauftragt wurde, den Wert zu ermitteln, sieht keine „wirtschaftliche Drittverwendungsfähigkeit“ für den Bunker. Das Innere konnte er nicht besichtigen, weil der Besitzer nicht anwesend war. Deshalb der Verkehrswert von nur einem Euro. Die Zwangsversteigerung erfolgte laut „Westfälischem Anzeiger“ deswegen, weil der Schuldner fälligen Grundbesitzabgaben nicht nachgekommen sei.
Der Luftschutzbunker wurde 1941 gebaut, umfasst mitsamt drei Geschossen eine Gesamtfläche von rund 915 Quadratmetern. Seitens des Amtsgerichts heißt es: „Die bauliche Anlage befindet sich in einem altersentsprechend ungepflegten Zustand mit sichtbarem Instandhaltungsstau sowie baulichen Beschädigungen und Beeinträchtigungen.“
Luftschutzbunker für einen Euro zu haben
Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg lassen sich nur sehr schwer abtragen. Oft sind Aufbauten viel gängiger. Auf einigen Bunkern stehen heute schicke Wohnhäuser im Penthouse-Stil oder Mobilfunkantennen. Laut Gutachter ist der Bunker in Hamm mit extrem hohen Kosten verbunden. Eine Sanierung sei „unwirtschaftlich“, eine anderweitige Nutzung „aufgrund der Lage, der Grundstücksgröße und der möglichen erzielbaren Erträge nicht wirtschaftlich darstellbar“.
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Rückbau- und Freilegungskosten würden rund 620.000 Euro kosten. Aus dem ermittelten Bodenwert von 108.000 Euro abzüglich der Freilegungskosten ergebe sich der symbolische Verfahrenswert von einem Euro. Es bleibt abzuwarten, ob der Bunker nicht doch einen neuen Besitzer findet – und was aus ihm dann wird…