Herten.
Eine Familie aus dem Ruhrgebiet friert! Seit Monaten sind die Heizungen in der Wohnung von Alexander Peters (33) und seinen Kindern Mara (5) und Fabian (8) eiskalt.
Und der Vermieter hat in den vergangenen Monaten nach Aussagen des alleinerziehenden Vaters absolut gar nichts dagegen unternommen. Mehr noch: Er habe die Heizungstherme im Keller der Wohnung in Herten im Ruhrgebiet komplett entfernen lassen, so Peters.
Ruhrgebiet: Familie über Monate ohne Heizung – „Kinder spielen drinnen in Winterjacken“
Jetzt sitzt der Alexander Peters mit seinen beiden Kindern in der Kälte. Einzig Heizlüfter habe der Vermieter der Familie bereitgestellt. „Wenn wir mehrere davon anschließen, fliegt aber die Sicherung raus“, so der 33-Jährige.
Gegen das kalte Wetter und die hohen Decken der Wohnung käme ein einziges Gerät aber nicht an. Nebenan wohnt seine Mutter Hildegard. Auch die Seniorin friere, denn auch bei ihrer Heizung tue sich nichts. Die Kälte stecke allen in den Knochen.
Dann die nächste schlechte Nachricht: Der Corona-Test von Sohn Fabian war zuletzt positiv. Da konnte der Junge sich nicht einmal in der Schule oder draußen beim Herumtoben aufwärmen. „Sie spielen drinnen in ihren Winterjacken“, berichtet Peters. Die kleine Familie stecke in der äußerst frustrierenden Situation fest.
Etliche Anrufe beim und Briefe an den Vermieter, auch mit Anwalt, hätten außer einer Mietminderung nichts bewirken. Er nehme sich des Problems nicht an, obwohl es laut Wohnraumstärkungsgesetz seine Pflicht ist, für erträglichen Wohnraum zu sorgen. Schlimmer noch: Er ließ laut Peters die Heizungstherme im Keller des Mehrfamilienhauses abbauen.
Ruhrgebiet: Vermieter spielt Familie übel mit
Ein Psychospiel? Denn die fehlende Heizung sei laut Peters nur „das Tüpfelchen auf dem i“. Der Vermieter habe ihnen Keller und Dachboden entzogen und kümmere sich nicht um Wasserschäden in der Wohnung.
Immer wieder zünde er auch eine Feuertonne im Hof an. Dort, wo seine Kinder vor Jahren noch spielten. Jetzt dürften die Kleinen die Fläche nicht mehr betreten.
In dieser Tonne verbrenne er Abfälle, zum Beispiel Dämmwolle. Direkt vor dem Fenster. Peters sorgt sich um die Gesundheit seiner Lieben: „Wer weiß, was er da noch alles reinsteckt. Will er die Kinder mutwillig vergiften?“
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Nicht einmal an Heiligabend habe der Vermieter der Familie ihren Frieden gelassen. Am Weihnachtsabend habe er einen Brief in den Postkasten geworfen, Kündigung wegen Eigenbedarf. Ein Schock für Peters, doch er ging mit einem Anwalt dagegen vor. Zumindest darf er jetzt bleiben.
Zu all diesen Vorwürfen wollte sich der Vermieter gegenüber DER WESTEN nicht äußern und verwieß auf seinen Anwalt. Der meldete sich allerdings trotz mehrfacher Anfrage nicht zurück.
Doch wie geht es jetzt weiter für die gebeutelte Familie? Eine neue Wohnung im südlichen Herten zu finden, sei nicht leicht. „Die Kinder gehen hier in die Kita und in die Schule, ich will sie nicht herausreißen. Wir würden auch gern nah bei meiner Mutter wohnen bleiben. Gleich zwei passende Wohnungen zu finden – das ist fast unmöglich.“
Ruhrgebiet: Alleinerziehender gibt nicht auf
Doch Peters gibt nicht auf – und hofft, dass sich doch noch eine Chance auftut.
Bis dahin heißt es für die Familie, weiter die Zähne zusammenzubeißen. Oder in diesem Fall vor Kälte mit ihnen klappern. „Jammern hilft nicht. Vor meinen Kindern spiele ich die Lage runter. Anderen geht es schließlich noch schlechter…“ (vh/ak)