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Ruhrgebiet bekommt neue Mega-Moschee – dabei mischt ausgerechnet Erdogan mit

Das Ruhrgebiet kann sich bald auf eine neue Mega-Moschee in Bottrop freuen. Doch dahinter mischt Türkei-Präsident Erdogan mit.

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Das Ruhrgebiet bekommt eine neue Mega-Moschee! Die Türkisch-Islamische Gemeinde Ditib, die der türkischen Religionsbehörde und damit der Erdogan-Regierung in Ankara untersteht, will in Bottrop eine neue Zentralmoschee bauen. Zwei Minarette sollen dabei die große Kuppel der neuen Moschee im Ruhrgebiet überragen.

Auch Geschäfte und ein kleiner Park sollen das Gebetshaus umgeben. Die Eröffnung der Ditib-Moschee ist zwischen 2027 und 2028 geplant. Ditib-Mann Ergin Kinac bei der Präsentation im Rathaus: „Für uns ist es wichtig, dass wir von der Hinterhof-Moschee wegkommen. Wir möchten uns mit einem modernen Gemeindezentrum angemessen in Bottrop repräsentieren.“

Ruhrgebiet bekommt neue Mega-Moschee

Alle Bürger könnten ins Gemeindezentrum kommen, das Finanzierungskonzept stehe bereits, das Grundstück sei zudem im Besitz der Gemeinde. Auch ein Veranstaltungssaal soll errichtet werden, den alle nutzen dürfen. Erste Pläne für eine neue Moschee seien schon vor über zehn Jahren erstellt worden.

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Die Bottroper Ratsparteien SPD und Grüne reagieren positiv auf die Moschee-Pläne. So freue sich laut WAZ die Grünen-Ratsfrau über die Begrünung der Dächer und den kleinen Park, nannte die Pläne „sehr modern, sehr zeitgemäß“. Auch die SPD bedankte sich bei Erdogans langem Arm Ditib für die Offenheit und Transparenz des Vorhabens.

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In Bottrop (Ruhrgebiet) soll eine neue Mega-Moschee entstehen. Bauträger ist Ditib, der lange Arm von Türkei-Präsident Erdogan. Foto: Imago/Funke Foto Service

SPD und Grüne jubeln – dabei ist Ditib gefährlich

Dass es sich bei der Ditib nicht um einen Friede-Freunde-Eierkuchen-Verein handelt, wurde in den letzten Jahren immer wieder deutlich. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (57, Grüne) kritisiert, dass die Ditib Teil einer hierarchischen Organisation und die Kölner Zentrale Ankara unterstellt sei: „Und die bekommt ihre Anweisungen vom türkischen Staatspräsidenten Erdogan.“

Auch Islamismus-Expertin Susanne Schröter (65) geht mit Ditib hart ins Gericht. Sie warnt: „In ihren deutschen Moscheen wurde gegen die Integration gepredigt, Kriegspropaganda zur Unterstützung völkerrechtswidriger Militäraktionen in Syrien verkündet, finden Wahlkampfveranstaltungen von AKP-Politikern (Erdogans Partei; Anm. d. Verf.) statt.“


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Zudem fallen Ditib-Funktionäre immer wieder mit Skandalen auf. So standen mehrere Ditib-Imame im Verdacht, für den türkischen Staat Oppositionelle auszuspionieren. 2018 mussten in der Ditib-Moschee in Herford (NRW) Kinder in Militäruniform eine Schlacht nachspielen. In Hamburg lobte ein Ditib-Imam einen Gründer der Terrororganisation Hamas. Und: Von 2015 bis 2021 hetzte der frühere Ditib-Vorsitzende in Göttingen gegen Armenier und Juden, er wurde zu einer Haft von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.