Veröffentlicht inRegion

Ruhrgebiet: Zwischenfall bei Gedenken zur Reichspogromnacht – Polizei muss einschreiten

Inmitten der Erinnerungen an die Reichspogromnacht ereignete sich eine Störung im Ruhrgebiet, woraufhin die Polizei einschreiten musste.

Ruhrgebiet
© IMAGO/Funke Foto Services

Rocker, Clans, Mafia: Die Organisierte Kriminalität im Revier

Eine kühle Novembernacht senkte sich über das Ruhrgebiet, als die Städte Bottrop, Dorsten, Gladbeck, Castrop-Rauxel, Haltern am See, Herten, Recklinghausen, Datteln und Waltrop sich auf einen gemeinsamen, bewegenden Akt des Gedenkens vorbereiteten.

+++ Essen will nach Islamisten-Aufmarsch Zeichen setzen – doch ein Detail macht Sorgen +++

Hunderte von Menschen strömten auf die Straßen im Ruhrgebiet, vereint in ihrer Entschlossenheit, die schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Es war der 9. November, ein Datum belastet von der düsteren Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 84 Jahren, als jüdische Mitbürger unter Gewalt und Verfolgung litten.

Ruhrgebiet: Zwischenfall bei Gedenken zur Reichspogromnacht

In dieser emotionalen Nacht fanden sich die Menschen zusammen, um mit Kerzen und Schweigeminuten an jene düstere Periode der Geschichte zu erinnern. Das Ruhrgebiet, geprägt von seiner industriellen Historie, erhob sich einst mehrheitlich gegen das totalitäre Regime und zeigte eine beeindruckende Solidarität. Ein Abend des Gedenkens, der in Erinnerung bleiben sollte.

Doch trotz der friedlichen Absichten und der respektvollen Atmosphäre kam es an diesem Abend zu einem bedauerlichen Zwischenfall in Castrop-Rauxel, einer der Ruhrgebiet-Städte, die an die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit erinnerten.

Am Simon-Cohen-Platz, dem Ort der Versammlung, wo Menschen zusammenkamen, um das Unfassbare zu bewältigen, geschah das Unerwartete. Zwei junge Frauen, eine 16-Jährige und eine 19-Jährige aus Castrop-Rauxel entwendeten einem 56-jährigen Mann die Israel-Fahne. Daraufhin flohen sie , bevor sich die friedlichen Versammlungsteilnehmer über das Geschehene im Klaren waren. Ein Schock durchzog die Menge, wie die Polizei in einer Pressemeldung informiert.

Polizei muss einschreiten

Doch die flüchtigen Frauen sollten nicht weit kommen. Ein aufmerksamer Mitarbeiter der Stadt, tief bewegt von der Bedeutung dieser Gedenknacht, entschloss sich, zu handeln. Er verfolgte die beiden Frauen, die immer noch im Besitz der entwendeten Fahne waren, und alarmierte die örtliche Polizei.

Die Polizei handelte schnell und entschlossen. Die beiden Frauen wurden an der Ecke Leonhardstraße und Mühlengasse gestellt. Und die gestohlene Fahne wurde sicher in Gewahrsam genommen und dem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben.


Mehr zum Thema:


Die beiden jungen Frauen aus Castrop-Rauxel wurden zur Polizeiwache gebracht, wo der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen aufnahm. Der Zwischenfall hatte kurzzeitig für Unruhe gesorgt. Doch er vermochte nicht, den Geist des Gedenkens und der Einheit zu trüben, der an diesem Abend im Ruhrgebiet waltete.

Ein bedauerlicher Vorfall in einer ansonsten bewegenden und wichtigen Gedenknacht, die die Erinnerung an die Reichspogromnacht wachhielt und die Bedeutung des Zusammenhalts betonte. Die Menschen des Ruhrgebiets zeigten erneut, dass sie sich nicht von solchen Vorfällen von ihrem Weg der Versöhnung und des Gedenkens abbringen lassen.