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Schlüsseldienst-Betreiber wegen Wucherpreisen vor Gericht: Neuer Vorwurf stellt aber alles in den Schatten

Schlüsseldienst-Betreiber wegen Wucherpreisen vor Gericht: Neuer Vorwurf stellt aber alles in den Schatten

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Foto: dpa

Kleve. 

Dieser Prozess hat inzwischen das Zeug zu einem Fernsehkrimi: Ein Schlüsseldienst soll jahrelang Kunden mit völlig überhöhten Rechnungen und unsinnigen teuren Arbeiten abgezockt haben.

Die beiden 58 und 39 Jahre alten Geschäftsführer der Deutschen Schlüsseldienstzentrale (DSZ) müssen sich deshalb wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und Wucher sowie Steuerhinterziehung vor dem Landgericht Kleve verantworten.

Schlüsseldienst: Geschäftsführer soll Mordanschlag geplant haben

Ein neuer ungeheuerlicher Vorwurf stellt das alles aber in den Schatten: Der 58-jährige Angeklagte soll versucht haben, einen Mordanschlag auf Staatsanwalt Hendrik Timmer zu beauftragen.

Im Mai soll der Angeklagte, der in Untersuchungshaft sitzt, einem Mithäftling 30.000 Euro geboten haben, wenn dieser den Staatsanwalt tötet.

Sogar das Mord-Datum stand schon fest

Sogar ein Datum für den Mord soll festgestanden haben: Ein Tag im Juni, an dem Timmer zu Fuß zum Landgericht gehen werde, sei ein geeigneter Zeitpunkt, soll der Angeklagte gesagt haben.

Der Mithäftling nahm den Mordauftrag zum Schein an, offenbarte sich später aber den Behörden.

Im aktuellen Prozess wegen Betrugs wird der neue Vorwurf keine Rolle spielen, er wird in einem gesonderten Verfahren behandelt.

Schlüsseldienst-Betrug: Wucherrechnung von über 3000 Euro

In der Betrugssache hat die Staatsanwaltschaft für den 58 Jahre alte Angeklagten eine Freiheitsstrafe von acht Jahren beantragt – eine relativ schwere Strafe. „Der Antrag auf eine recht hohe Strafe ergibt sich auch daraus, dass der Angeklagte mehrfach vorbestraft ist“, so ein Gerichtssprecher gegenüber DER WESTEN. So wurde der Mann schon einmal wegen wegen einer ähnlichen Betrugsmasche verurteilt.

Für den 39-jährigen Angeklagten fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von vier Jahren.

Über Jahre sollen die beiden Männer über ihre Firma DSZ bundesweit Kunden ausgenommen haben – mit perfiden Tricks. Mit örtlichen Vorwahlen gaben die Geschäftsführer laut Anklage ihren Schlüsseldienst als ortsansässiges Unternehmen aus.

Kundenanrufe wurden umgeleitet

In Wirklichkeit wurden die Kundenanrufe umgeleitet – zur Zentrale in Geldern. Von hier wurden die Schlüsseldienstmitarbeiter dann zu den Kunden geschickt.

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Die offenbar kaum qualifizierten Mitarbeiter sollen dann in über 1000 Fällen immer wieder unnötige Arbeiten durchgeführt und mutwillig Schlösser und Türen beschädigt haben, um die Rechnungen in die Höhe zu treiben.

Die höchste Rechnung betrug laut Anklage über 3000 Euro: Dabei war es nur um ein defektes Schloss an einem Wohnwagen gegangen.

Das Urteil gegen die beiden Angeklagten wird für Freitag erwartet.