Bonn.
Seit dem heutigen Dienstag wird der Prozess gegen den Siegauen-Vergewaltiger Eric X. am Landgericht Bonn neu aufgerollt.
Der 32-jährige Eric X. war im Oktober 2017 wegen besonders schwerer Vergewaltigung und räuberischer Erpressung zu elfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hat das Urteil gegen ihn später aufgehoben.
Eric X.: BGH hat keine Zweifel an seiner Schuld
Zweifel daran, dass Eric X. die ihm vorgeworfenen Taten begangen hat, gibt es auch beim BGH nicht: Demnach hat X. im April 2017 eine Studentin brutal vergewaltigt. Die junge Frau war mit ihrem Freund in den Bonner Siegauen bei einem Campingausflug. Mit einer Säge hatte X. das Zelt der beiden aufgeschlitzt, das Paar massiv bedroht und die 23 Jahre alte Studentin schließlich zum Sex gezwungen.
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Im Urteil des Landgerichts Bonn erkannten die BGH-Richter allerdings einen Widerspruch: Der psychiatrische Gutachter hatte X. im Prozess eine schwere Persönlichkeitsstörung attestiert, die Auswirkungen auf die Schuldfähigkeit haben könne.
Prozess gegen Eric X.: Richter macht klare Ansage
Die erneute Verhandlung des Falles sei also notwendig geworden, da der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs mit Beschluss vom 11. April zwar den Schuldspruch des Landgerichts bestätigt – das Urteil auf die Revision des Angeklagten jedoch im Strafausspruch mit den dazugehörigen Feststellungen aufgehoben hat.
Im neuen Prozess muss die Schuldfrage nun erneut geklärt werden – und damit auch das Strafmaß. Der Vorsitzende Richter Klaus Reinhoff machte Eric X. direkt zu Beginn des Prozesses eine klare Ansage. Ich Richtung des Dolmetschers sagte Reinhoff, X. solle einfach nur zuhören und den Prozess nicht störebn. Bei der ersten Verhandlung war er immer wieder unangenehm aufgefallen, beschimpfte unter anderem das Opfer.
Eric X. zündete seine Zelle an – 30 Prozent seiner Haut verbrannten
Eric X. hatte in der JVA Köln immer wieder für Ärger gesorgt. Er soll sich extrem aggressiv verhalten und JVA-Mitarbeiter angegriffen haben.
Im Februar 2018 hatte Eric X. Feuer in seiner eigenen Zelle gelegt, indem er mit einem Feuerzeug die Matratze angezündet hatte. Bei dem Brand war der 32-Jährige so schwer verletzt worden, dass operiert werden musste. 30 Prozent seiner Haut verbrannten dabei, wie der stellvertretende JVA-Leiter Wolfgang Schrieve damals mitteilte.
Wochenlang lag X. anschließend im künstlichen Koma. Eric X. soll dennoch verhandlungsfähig sein.