Auch mehr als zwölf Stunden nach dem tödlichen Messer-Anschlag in Solingen sucht die Polizei mit allen verfügbaren Kräften nach dem Angreifer. Lange gab es keine Informationen darüber, wie der Täter aussieht. Denn es war ihm gelungen, in dem Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik nach der Tat zu entkommen, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums.
+++ Die aktuelle Lage in Solingen in der Zusammenfassung +++
Auch die Bemühungen der Polizei, von Zeugen nähere Details zu erfahren, erwiesen sich als schwierig. Menschen, die in unmittelbarer Nähe zum Geschehen waren, stünden unter Schock, hieß es vonseiten der Behörden. Doch jetzt gibt es erste – aber noch nicht offiziell bestätigte – Anhaltspunkte zu dem Täter. Und auch eine erste Festnahme hat es am Samstag (24. August) gegeben.
Solingen: Erste Festnahme – Polizei prüft Zusammenhänge
Wie die „Bild“ berichtet, soll eine Zeugin einen jungen Mann bei dem Messer-Anschlag am Freitagabend erkannt haben. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei nahm ihn daraufhin in der Wohnung der Eltern fest. Von der Polizei Düsseldorf hieß es dazu am Samstag um 14.11 Uhr in einer Mitteilung, es werde „geprüft, ob es möglicherweise Tatzusammenhänge gibt. Parallel laufen diverse Polizeimaßnahmen, unter anderem Durchsuchungen an verschiedenen Örtlichkeiten. Die Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen nach möglichen weiteren Täter- und Tathintergründen laufen auf Hochtouren.“
Die Suche läuft also unvermittelt weiter. So soll die Person aussehen, die in Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere zum Teil schwer verletzt hat:
- Mann, ca. 20 bis 30 Jahre alt
- etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß
- südländisches Erscheinungsbild, Zeugen sprachen auch von „arabischem“ Aussehen
- sportliche Figur
- dichter, kurzer Vollbart
- schwarze Kleidung
- Mütze
Es sind die ersten Informationen überhaupt zu dem Täter – und sie könnten auf viele Menschen zutreffen. „Ich glaube, das ist unser Riesenproblem. Wir haben noch nicht so viele Angaben zum Täter“, erklärte auch ein Polizeisprecher. Zum Hintergrund der Tat ist bislang ebenfalls nichts bekannt. Zum Motiv gibt es bisher keine Angaben.
Appell der Polizei: Notruf wählen – nicht selbst eingreifen
Unterdessen hat die Polizei ein Hinweisportal freigeschaltet. Unter www.nrw.hinweisportal.de können Zeugen des Geschehens Handyfotos und Videos hochladen, wie die Polizei via Facebook mitteilte. Für sachdienliche Hinweise ist außerdem ein Hinweistelefon geschaltet, und zwar unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 9009000.
Unsere Berichterstattung über den Messer-Anschlag in Solingen:
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Nach der Messerattacke auf der 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen mit drei Toten und fünf Schwerverletzten ist der Täter weiter auf der Flucht. Ein Polizeisprecher appellierte daher am Samstag an die Bürger: Wer Verdächtiges beobachte, solle nicht auf eigene Initiative handeln, sondern den Notruf 110 wählen. Die Solinger Innenstadt sollte am besten komplett gemieden werden. Dort sind weiterhin schwer bewaffnete Polizei-Kräfte unterwegs, um den Täter aufzuspüren.