Terror-Razzia in NRW am Donnerstag (6. Juli). Wie der Generalbundesanwalt mitteilte, sind in den frühen Morgenstunden sieben Terrorverdächtige im Alter von 20 bis 46 Jahren in NRW festgenommen worden. Dabei handelt es sich um einen Mann aus Turkmenistan, einen aus Kirgistan sowie sechs tadschikische Staatsbürger, die kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs nach Deutschland gekommen waren.
„Die Beschuldigten sind dringend verdächtig, eine terroristische Vereinigung im Inland gegründet und sich an dieser mitgliedschaftlich beteiligt zu haben“, erklärte der Generalbundesanwalt. Zudem werde ihnen die Unterstützung der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) vorgeworfen. Erschreckend: Gemeinsamen Ermittlungen von Bundeskriminalamt (BKA) und Landeskriminalamt zufolge sollen sie Anschläge in Deutschland geplant haben.
Terror-Razzia in NRW: Weitere Festnahme im Ausland
Sie sollen bereits mögliche Anschlagsziele ausgespäht haben und versucht haben, an Waffen zu kommen. Den Ermittlungen zufolge sollen sich die sieben Männer bereits längere Zeit gekannt haben und eine radikal-islamische Einstellung haben. Sie seien kurz nach im Frühjahr 2022 aus der Ukraine nach Deutschland eingereist. Den Ermittlungen zufolge sollen sie sich dann Ende Juni 2022 zu einer terroristischen Vereinigung zusammengeschlossen haben.
Der Gruppe soll auch ein Mann angehören, der ebenfalls am Donnerstag in den Niederlanden festgenommen wurde. „Die Gruppierung stand in Kontakt mit im Ausland befindlichen Mitgliedern des regionalen IS-Ablegers ‚Islamischer Staat Provinz Khorasan‘ (ISPK), teilte die oberste deutsche Anklagebehörde mit.
Durchsuchungen unter anderem in Gelsenkirchen
Nach Angaben von Herbert Reul (CDU) wurden Beamte in Bielefeld, Bornheim, Düsseldorf, Ennepetal, Gelsenkirchen, Gladbeck, Kamen, Lippstadt, Warendorf und Witten aktiv. Der NRW-Innenminister sieht die Festnahmen als Beweis dafür, dass die Behörden im Kampf gegen den „islamistischen Terror gut aufgestellt sind“.
Auch laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) seien die Maßnahmen ein Zeichen dafür, dass die Bekämpfung des islamischen Terrorismus fest im Fokus der Sicherheitsbehörden stehen. „Wir setzen weiter alles daran, die Netzwerke des islamistischen Terrorismus aufzudecken und zu zerschlagen“, so Faeser.
Gelder für IS gesammelt
Fast alle Mitglieder der Gruppe werden verdächtigt, für den IS Gelder gesammelt und ins Ausland geschickt zu haben. Einen konkreten Anschlagsplan soll die Gruppe bislang allerdings nicht ausgetüftelt haben.
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Bevor die Terrorverdächtigen nun weiter ihr Unwesen treiben, haben die Behörden nun zugeschlagen. Die Beschuldigten sollen noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. (mit dpa)