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Tierheim in NRW platzt wegen Hunde-Wahnsinn der Kragen: „Wir übertreiben hier nicht“

Einem Tierheim in NRW ist endgültig der Kragen geplatzt und wendet sich mit einer Mahnung an Tierhalter. Die hat es in sich!

Hund in Tierheim guckt traurig durch Zaun
© IMAGO/imagebroker

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Wir waren in der Tierklinik am Kaiserberg und haben uns einige Krankheiten erklären lassen.

Die Tierpfleger in Tierheimen erleben tagtäglich herzzerreißende Schicksale. Sie nehmen Tiere in Not auf, füttern und pflegen sie und versuchen, sie an ihr Für-Immer-Zuhause weiterzuvermitteln. Trotz vieler schöner Momente überschatten die negativen doch oft den Alltag der Pfleger. Und nicht selten ist der Mensch Schuld am Leiden der Tiere…

So ist jetzt auch dem Tierheim Moers endgültig der Kragen geplatzt. In einem Beitrag auf Facebook mahnen die Tierpfleger Tier- und insbesondere Hundehalter. Das Tierheim ist in Rage – denn so kann es nicht weiter gehen.

Tierheim platzt der Kragen

„Viele Menschen haben einen Hund, viele Menschen wollen einen Hund… Ein Bedarf, der einen Markt geschaffen hat. Und wo ein Markt ist, lauert auch das Geld“, schreibt das Moerser Tierheim. Immer mehr Menschen wollen einen Hund haben – scheinen aber nicht zu erkennen, dass der Hund, „die ‚gewünschte Ware‘, zeitgleich zum Leidtragenden wird“. Immer öfter schaffen Menschen sich Hunde an, ohne sich ehrlich gefragt zu haben, welcher Hund eigentlich zu ihnen passen würde. Und noch wichtiger: „Kann ich die Bedürfnisse eines Hundes erfüllen?“


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„Unter dem Deckmantel der Hobby- oder Privatzucht, Welpenkaufhäuser und Ups-Würfe, getarnt in liebevollen Anzeigen in Kleinanzeigenportalen ist hier der beste Freund des Menschen zur Ware geworden. Ohne Rücksicht auf Verluste werden Hunde produziert für Menschen, denen egal zu sein scheint, was dahintersteht“, mahnt das Tierheim Moers.

Weiter heißt es: „Ohne Rücksicht auf Verluste bedeutet Ausschuss, bedeutet tote Tiere, die in der Masse der Produktion bedeutungslos sind, bedeutet Leid. Eine Produktion, die sicherlich auch, aber keinesfalls ausschließlich im benachbarten Ausland stattfindet“.

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Dem Moerser Tierheim platzt der Kragen

„Wir übertreiben hier nicht“

Das, was das Tierheim Moers in dem Post beschreibt, ist Alltag für zahlreiche deutsche Tierheime. „Wir übertreiben hier nicht“, stellt es klar. „Wir sind da, wenn für den billig erworbenen Parvo-Welpen kein Geld für den Tierarzt da ist… Wir sind da, wenn jemand auf den schnelles-Geld-Zug aufspringen wollte und keinen Plan hat, was zu tun ist, wenn die überforderte Hündin gar keine Mama sein will… Wir sind da, wenn die Qualen der Qualzucht zu teuer werden… Wir sind da, wenn die Welpen aus einer Sicherstellung ihren letzten Atemzug in unseren Armen tun“.

Die Tierpfleger appellieren an das Gewissen der (zukünftigen) Hundehalter. Die Anschaffung eines Hundes muss gut durchdacht sein und selbst, wenn Halter einen Züchter an Stelle eines Tierheims zur Anschaffung auswählen, müssen sie darauf achten, dass dieser auch seriös ist.


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Seriöse Züchter achten sowohl auf die psychische als auch auf die physische Gesundheit der Zuchthunde und deren Nachkommen. „Ein Punkt, der Qualzuchten per se den Siegel der Seriosität nimmt“. Ein seriöser Züchter hinterfragt dich, aber genauso solltest du auch ihn hinterfragen. „Wer all das außer Acht lässt, weil er halt einfach einen Hund möchte… Schnell und in der gewünschten Optik… Und einen Hund bei einem Vermehrer kauft, macht sich mitschuldig an der aktuellen Situation“, mahnt das Tierheim Moers.