Mit großen braunen Augen blickt Schröder aus seinem Gehege im Tierheim NRW. Der erst zweijährige Schäferhund lebt schon seit einiger Zeit im Tierheim Köln-Dellbrück – und das, obwohl er noch so jung ist. Doch der Rüde wartet nicht nur sehnsüchtig auf ein neues Zuhause, er hat auch schon Ablehnung und Hetze erfahren.
Romano Köllisch, Bereichsleiter für Hunde im Tierheim Köln-Dellbrück, spricht jetzt offen über die Vergangenheit des Vierbeiners. Er ist sich sicher: Der Hund hat Fehler gemacht – aber er trägt nicht die alleinige Schuld.
Tierheim NRW: Hund Schröder „hat längst eine Chance verdient“
„Er ist einfach, wie er ist. Doch er hat längst eine Chance verdient“, sagt Köllisch im Interview mit DER WESTEN mit Nachdruck. Auch wenn Schröder in der Vergangenheit mehrfach gebissen hat, unter anderem ein Kind verletzte, betont der Mitarbeiter aus NRW weiter: „Er hat nichts aus seiner Sicht falsch gemacht. Es ist immer der Mensch, der den Hund nicht lesen will oder kann.“
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Der Schäferhund sei wohl vom Grundstück abgehauen und dabei auf eine Gruppe Kinder getroffen – wie es zu der Beißattacke kommen konnte, wisse das Tierheim auch nicht. „Doch nach dem Vorfall haben die Leute in diesem Dorf richtig Gas gegeben – sie waren sich einig: ‚Der Hund muss weg‘“, erzählt er weiter. Der Pfleger erinnert sich an die Zeit, als Schröder mit einer Verletzung ins Tierheim kam. „Er musste genäht werden. Es ist klar, dass ihm jemand wehgetan haben muss – und das hat etwas in ihm verändert“, so der Mitarbeiter.
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Denn Schröder geht mittlerweile sehr vorsichtig mit Menschen um. Er fasst nur wenig Vertrauen, denn „das muss man sich erst verdienen“, betont Romano Köllisch. Doch der Bereichsleiter ist sich sicher: Schröder wird ein Zuhause finden. „Man muss nur Geduld – dann schließt er dich in sein Herz. Doch das dauert.“
Tierheim-Mitarbeiter ist sich sicher: Der Mensch muss Bescheid wissen
Köllisch erklärt weiter, dass es den richtigen Menschen für Schröder braucht – jemanden, der sich bewusst für einen Hund entscheidet und die Verantwortung wirklich versteht. „Ein Hund ist nicht nur ein Haustier, er bedeutet Arbeit. Viele Menschen unterschätzen, was es bedeutet, sich für einen Hund zu entscheiden. Es braucht viel Zeit, Geduld und Hingabe“, betont er.
Dabei stellt er auch klar, dass Hunde-Anfänger genau wissen sollten, was auf sie zukommt. „Es gibt viele Kosten, die man einplanen muss: Hundesteuer, Tierarztkosten, Futter und mehr. Ein Hund kostet Geld – und es ist eine langfristige Verpflichtung“, so Köllisch. Nur mit der richtigen Vorbeitung kann ein Hund wie Schröder das Vertrauen und die Liebe bekommen, die er verdient.
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Bleibt zu hoffen, dass Schröder und all seine anderen Hunde-Freunde aus dem Tierheim NRW bald ein neues Zuhause finden. Denn Liebe haben sie alle verdient.
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