Jeder, der in einem der zahlreichen Tierheime in NRW arbeitet, hat leider schon die Erfahrung gemacht, dass einige Menschen ihre Haustiere offenbar ohne großen Trennungsschmerz abgeben – ganz im Gegenteil: Der ein oder andere scheint sogar glücklich darüber, sich von der lästigen Verantwortung für das Leben eines Vierbeiners befreien zu können.
Was genau die Besitzer von Kater Salino dachten, als sie ihn im Tierheim Köln-Dellbrück (NRW) abgaben, weiß natürlich niemand mit großer Sicherheit. Aber eins war klar: Behalten wollten sie die Samtpfote auf keinen Fall. Dabei brauchte das Tier gerade jetzt jede Hilfe, die es kriegen konnte!
Tierheim in NRW: Verletzter Kater abgegeben
Kater Salino war erst vor wenigen Monaten bei seinen neuen Haltern eingezogen. Doch nach einem missglückten Sprung von einem Schrank hatte sich der Kater das linke Bein gebrochen. Die Verletzung stellte sich als gravierend heraus, Salino benötigte zwingend eine Operation. Die Kosten: 2.081 Euro!
Für die Halter ein viel zu hoher Preis. Stattdessen entschied man sich, Salino dem Tierheim „aufs Auge zu drücken“, wie es die Mitarbeiter dort selbst beschreiben. Frei nach dem Motto: Sollen die sich doch um das Tier kümmern.
„Die Besitzer standen unangemeldet mit ihm vor dem Tor, um ihn jetzt und sofort abzugeben“, schreibt das Tierheim auf Facebook. Die tierlieben Pfleger brachten es jedoch nicht übers Herz, den Kater abzuweisen: „Da wir uns echte Sorgen machten, was mit ihm geschehen würde, wenn wir uns nicht kümmern, haben wir eine Faust in der Tasche gemacht, ihn aufgenommen und sofort bei einem Fachtierarzt operieren lassen.“
Halter „stehlen sich aus der Verantwortung“
Doch auch für das Tierheim kostet die Operation die besagten 2.081 Euro – und die haben das Geld keinesfalls lockerer sitzen als Salinos ehemalige Halter. „Im Moment wachsen uns die Tierarztkosten wirklich über den Kopf und wir wissen nicht nicht wirklich, wie wir das alles im nächsten Jahr noch stemmen sollen“, schreibt das Tierheim Köln-Dellbrück.
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Über die aktuellen Entwicklungen können sie nur den Kopf schütteln: „Immer mehr Operationen, immer mehr medizinische Notfälle – und vor allem immer mehr Tierbesitzer, die sich aus der Verantwortung stehlen und ihre Probleme an uns weitergeben.“