„Schon vor dem Öffnen des recht flachen Kartons hatten wir ein mulmiges Gefühl“, berichtet das Tierheim Bottrop. „Der Inhalt ließ uns erschaudern.“ Die Mitarbeiter aus der Einrichtung im Ruhrgebiet sind nach den Vorkommnissen der letzten beiden Tage erschüttert.
Es begann am Montagmorgen (23. Januar). Da brachte eine Spaziergängerin einen Karton mit, den sie nach eigenen Angaben im Gebüsch im Köllnischen Wald gefunden hatte. Darin ein Bartagame „herzlos ausgesetzt – zum Tode verurteilt“, wie das Tierheim aus dem Ruhrgebiet mitteilt. Es sollte nicht der einzige Schock der Woche bleiben.
Tierheim im Ruhrgebiet „entsetzt und traurig“
Das eigentlich in Australien lebende Reptil darf nach Angaben des Tierheims normalerweise in seiner Winterruhe nicht unter 15 Grad gehalten werden. In dem Karton bei der eisigen Kälte hatte es keine Chance. Für das Tier sollte jede Hilfe zu spät kommen. „Wir haben schon viel gesehen. Aber manchmal kommt uns trotzdem immer noch ‚die Galle hoch’“, sprachen die Mitarbeiter Klartext.
Dass das Tier einfach so im Wald ausgesetzt hat, macht das Tierheim im Ruhrgebiet nach eigenen Angaben „entsetzt und traurig“. Es gebe keinen Grund ein Haustier einfach so zu entsorgen. „Selbst wenn es manchmal nicht möglich ist, von heute auf morgen das Tier in gute Hände abzugeben, so sollte es doch jedem Wert sein, dass das Tier, für das man die Verantwortung übernommen hat, einen sicheren Platz bekommt“, finden die Tierpfleger. Einen Tag später wiederholten sich die Ereignisse.
Frau bringt nächsten Karton ins Ruhrgebiet-Tierheim
Wieder brachte eine Spaziergängerin einen Karton aus einem Wald mit. Wieder befand sich ein Tier darin. Dieses Mal handelte es sich jedoch nicht um einen Bartagamen, sondern um ein Meerschweinchen. Und dieses Mal gab es zum Glück gute Nachrichten: Denn das Tier lebte noch.
Mehr Themen:
Trotz des glücklichen Endes für das Meerschweinchen appelliert das Tierheim Bottrop an das Gewissen aller Tierhalter: „Bitte setzen Sie Ihre Tiere nicht aus. Bei dieser Witterung überleben sie nicht lange im Freien und müssen eingesperrt einen qualvollen Tod erleiden!“