Verdi macht Ernst. Vor der dritten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen ab Freitag (14. März) erhöht die Gewerkschaft in NRW mächtig den Druck. Ob Flughäfen, ÖPNV, Krankenhäuser, Kitas oder Entsorgungsbetriebe – beinahe in der gesamten kritischen Infrastruktur legen Verdi-Mitglieder die Arbeit nieder.
In vielen NRW-Städten streiken Mitarbeiter kommunaler Entsorgungsbetriebe tagelang. Bereits am Wochenende blieb etwa der Recyclinghof in Düsseldorf dicht. Doch von dem Streik haben offenbar viele nichts mitbekommen. Die Reaktion der Betroffenen entsetzt sogar Oberbürgermeister Stephan Keller.
Verdi-Streik in NRW: „Bilder machen mich fassungslos“
Berge von Müll sind am Recyclinghof in Düsseldorf-Flingern eigentlich nichts Besonderes. Mitarbeiter der kommunalen Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (Awista) kümmern sich hier täglich um Sperr- und Sondermüll. Am Freitag blieben die Tore allerdings wegen des Verdi-Streiks im öffentlichen Dienst zu. Und weil der Streik auch in der Folgewoche fortgesetzt werden sollte, war auch am Wochenende kein Betrieb.
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Das hielt allerdings zahlreiche Menschen nicht davon ab, ihren Müll trotzdem abzuladen – und zwar einfach vor den Toren! Ob alte Reifen, leere Farbeimer, Waschmaschinen – ohne Rücksicht auf Verluste kippten die Leute ihren Müll einfach auf den Gehweg.

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„Die Bilder vom Wertstoffhof in Flingern machen mich fassungslos. So ärgerlich ein Streik auch sein mag, es ist vollkommen inakzeptabel, seinen Müll einfach auf die Straße zu kippen“, sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller der „Rheinischen Post“.

Umweltamt ermittelt
Das Umweltamt hat den Müll bereits mit Absperrband gekennzeichnet und kündigte Ermittlungen an. Sollten sich Hinweise auf die Verursacher finden, drohen erhebliche Bußgelder.
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„Stadtsauberkeit und Umweltschutz gehen uns alle etwas an. Nur gemeinsam können wir die hohe Lebensqualität unserer schönen Stadt sichern“, so Stephan Keller.