Auch in diesem Jahr wird die Debatte um ein Kultgetränk auf den Weihnachtsmärkten in NRW wieder hitzig geführt. Es geht um den „Kakao mit Schuss“, der jahrzehntelang im Volksmund „Lumumba“ genannt wurde.
Ein Weihnachtsmarkt in NRW streicht den Namen jetzt allerdings von der Karte.
Weihnachtsmarkt in NRW macht kurzen Prozess
Es ist eine Premiere auf dem Weihnachtsmarkt in Düsseldorf. Erstmals wird auch das Rheinufer oberhalb der Kasematten bespielt. Bei „Roncalli´s Weihnachtspromenade“ freuen sich die Besucher über eine Flaniermeile mit historischen Verkaufswagen inspiriert vom Jugendstil.
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Und offenbar ist man hier auch geschichtsbewusst. Statt „Lumumba“ fand man hier zum Start bei zwei von drei Ausschankständen „Kakao mit Schuss“ auf der Karte. Jetzt hat auch der dritte Stand das Kultgetränk umbenannt, offiziell „um eine einheitliche Kommunikation zu gewährleisten“, wie eine Sprecherin des Veranstalters auf Nachfrage von DER WESTEN mitteilte. „Wir legen großen Wert darauf, dass sich alle Besucherinnen und Besucher auf Roncalli’s Weihnachtspromenade willkommen und wohlfühlen“, hieß es weiter.
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Das steckt hinter der Maßnahme
Damit spielt der Veranstalter wohl auf die geschmacklose Herkunft der Bezeichnung „Lumumba“ für das Getränk ab. So geht der Name auf den schwarzen, kongolesischen Politiker Patrice Lumumba zurück, der im Jahr 1961 für seinen Unabhängigkeitskampf erst gefoltert und dann erschossen wurde. Kakao mit Schuss „Lumumba“ zu nennen, gilt deshalb als problematisch. Wer den Stein ins Rollen gebracht hat, liest du hier >>>
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Auf den anderen Weihnachtsmärkten in Düsseldorf können Besucher unter Umständen dennoch einen „Lumumba“ auf der Karte finden. Denn die Getränke werden nach Angaben des Veranstalters von den jeweiligen Standbetreibern individuell festgelegt. „Generell setzen wir uns dafür ein, dass Menschen nicht wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Beeinträchtigungen benachteiligt oder diffamiert werden“, teilte ein Sprecher auf Nachfrage von DER WESTEN mit.